Auswirkungen ökonomischer Zwangsmaßnahmen gegen Russland und andere Länder ‒ Bumerang-Effekte und neue internationale Blockbildung.
Wir danken Joachim Guilliard für die Erlaubnis, das Manuskript seines Vortrags vom Do. 20.10.2022 im ZAKK, Düsseldorf hier veröffentlichen zu dürfen (zuerst veröffentlicht auf https://jg-nachgetragen.blog; leicht redigiert)
Ein brandaktuelles Thema: Angesichts der Mehrfachkrise ‒ Krieg, Energiekrise, Inflation ‒ und ihrer wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen nehmen zwar auch hierzulande Protestaktionen zu. In der Linken scheiden sich dabei aber die Geister in der Frage, ob auch die Wirtschaftsblockaden gegen Russland thematisiert werden sollen oder dürfen.
Viele Bündnisse von linken Gruppen, Parteien und Gewerkschaften scheuen sich davor, auch diese und damit auch die Bundesregierung für die Preisexplosionen bei Gas & Strom und die sonstigen drastischen Preissteigerungen verantwortlich zu machen oder stehen mehr oder weniger hinter den Embargomaßnahmen und ihrer militärischen Unterstützung für Kiew.
„In diesem Herbst treffen uns die Folgen von Putins Angriffskrieg mit voller Wucht“, heißt es z. B. im Aufruf eines Bündnis aus attac, BUND, Campact, GEW, ver.di und Greenpeace für einen „Solidarischer Herbst“, mit dem zu Demos in sechs Städten, darunter Düsseldorf aufgerufen wird. Wer ein „Ende der Sanktionspolitik“ fordere, solle „zu Hause bleiben“, so Vertreter des Bündnisses.
Inhalt:
Generelle humanitäre und völkerrechtliche Kritik | 1 |
„Mittelalterliche Belagerungen“ | 1 |
Der „stille Tod“ | 3 |
Gegen Völkerrecht und UNO-Mehrheit | 5 |
Wirtschaftskrieg gegen Russland | 6 |
Fragwürdige Rechtfertigung | 6 |
„Russland ruinieren“ | 7 |
Bumerang | 8 |
Auf dem Weg in den wirtschaftlichen Selbstmord? | 9 |
Warum tun sich Deutschland und die EU das an? | 12 |
Neue Blockbildung | 12 |
Fazit | 13 |