Israel: ethnische Säuberung als politisches Programm und die deutsche Staatsräson
Vorbemerkung
In der Broschüre wird sehr oft von „Flüchtlingen“ gesprochen. Das rührt von der Übersetzung des englischen Wortes „refugees“ her. Es ist dieser Begriff, der von den Organisationen der Vereinten Nationen und deshalb auch in der Fachliteratur für die Palästinenserinnen und Palästinenser benutzt wird, die eben nicht freiwillig ihre Heimat verlassen haben, sondern mit Waffengewalt und Terror VERTRIEBEN wurden. Es handelt sich also genau besehen immer um Vertriebene.
Die erste große Vertreibung (über 750.000) am Vorabend sowie unmittelbar nach der Staatsgründung Israels wird von den Betroffenen „Nakba“ genannt, was auf arabisch so viel wie Katastrophe bedeutet.
Palästinenser – Volk von Flüchtlingen und Vertriebenen
Die Wurzeln des heutigen Nahostkonflikts liegen in den Umständen der Staatsgründung Israels. Diese Umstände führten dazu, dass das palästinensische Volk seither zum größten Teil ein Volk von Geflüchteten bzw. Vertriebenen und ihren Nachkommen ist. Sie leben vor allem im Gazastreifen, im Westjordanland und in den dortigen Flüchtlingslagern sowie in denen Libanons, Syriens und Jordaniens (58 Lager). Insgesamt sind es über zehn Millionen Menschen von (nach Angaben des Palästinensischen Zentralbüros für Statistik) weltweit 13,8 Millionen Palästinensern Mitte 2021. Die Ursachen für diese untragbare Entwicklung zu verstehen, kann dazu beitragen, Lösungen zu finden, es sei denn Vorverurteilungen von Israelkritik als „Antisemitismus“, Beschimpfungen und Systeme falscher Behauptungen behalten die Oberhand. Wir lehnen es ab, sich zwischen „proisraelisch“ oder „propalästinensisch“ entscheiden zu müssen, oder anders gesagt: zwischen einer rechtsradikal-bis-faschistischen israelischen Regierung, die weiterhin das Ziel eines archaisch-religiösen Eretz-Israel in alttestamentlichen Grenzen verfolgt, und dem archaisch-religiösen Dschihad (dem „Heiligen Krieg“) der Hamas für einen islamischen Staat in Palästina.
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