Neo-Nazi-Demagogie – kein neues Phänomen!

Neo-Nazi-Demagogie – kein neues Phänomen!

Ob AfD, NPD (jetzt „Heimat“) oder „Rhein-Main-steht-auf“, landauf landab versuchen Rechte, mit linken Themen eine breitere Unzufriedenheit unter den Menschen aufzugreifen, sich Zugang zu ihnen zu verschaffen und ihre Wähler-Stimmen aktuell der AfD zuzulenken. Dieses demagogische Vorgehen ist so alt wie der Faschismus selbst. Rainer Roth hat 2005 einen Vortrag über Neonazidemagogie gehalten. Die darin zugrunde liegende Argumentation gilt gerade auch heute wieder. Die Themen sind austauschbar. Damals waren es Agenda2010 und Hartz IV, die NPD spielte sich als Interessensvertreterin der Hartz-IV-Bezieher auf. Heute sind es in Misskredit geratene Regierungshandlungen, die Rechten kommen als Grundrechtsverteidiger daher oder gar als Friedensengel angeflogen…

Rainer Roth: Hartz IV und die Neonazidemagogie

Friedberg 20.07.2005(!)

I Nazis greifen richtige Kritik an Hartz IV auf
Nutznießer des Sozialraubs ist das Kapital, das schon lange eine weitere Verbilligung der Ware Arbeitskraft anstrebt.“ (www.agenda2010.de npd-jena) Gemeint ist Hartz IV. Ein Satz, der zweifellos richtig ist.
Ein Satz, der nicht von „Linken“, stammt, sondern von Nazis.
Tatsächlich besteht der letzte Zweck aller Hartzgesetze darin, die Lohnkosten zu senken (siehe III). Die NPD beklagt, dass es den Menschen mit Hartz schlechter, nicht besser geht und dass man von dem Geld nicht anständig leben kann.
Sie greift an, dass Ein-Euro-Jobs entwürdigend sind und dass Hartz IV ein Verelendungsprogramm darstellt.
Die NPD in Sachsen äußerte ihre „grundsätzliche Ablehnung der unsozialen Hartz-Gesetze“.
Solche Aussagen werden nicht dadurch falsch, dass sie von Nazis stammen. Umgekehrt: Nazis greifen richtige Aussagen auf, um einen Zugang zu Menschen zu finden, die gegen Hartz IV protestiert haben.

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