Hitler – ein „Sozialist“ und „Kommunist“?

Hitler – ein „Sozialist“ und „Kommunist“?

Zu den Interessen, das Wesen von Faschismus auf den Kopf zu stellen

Inhaltsverzeichnis
Musk, Weidel und Hitler – im Westen nichts Neues! 4
Fragen über Fragen 4
Weidels Geschichtsfälschung – etwas Neues? 4
Was bedeuten Kommunismus und Sozialismus? 5
Was bezwecken Weidel & Co. mit ihrer Begriffsverwirrung? 5
Weidel und AfD: voller Sympathie für faschistischen Terror 5
Warum nannte sich die NSDAP sozialistisch? 6
NSDAP – eine Partei des Kapitals von Anfang an 7
Weltwirtschaftskrise: Aufschwung des Faschismus 8
Auf dem Weg zur Machtübergabe an Hitler 9
Arbeitsbeschaffung durch Aufrüstung 10
Bekenntnis zum Privateigentum – „nationaler Sozialismus“? 10
Ermächtigungsgesetz von Industrie befürwortet 11
Liquidierung des „nationalen Sozialismus“ 11
Wie wurde die Kapitalbildung gefördert? (Stichpunkte) 12
Hauptziel des Hitlerfaschismus – Sieg im Weltkrieg 12
Eroberungskrieg als „Selbstverteidigung“ 12
Hauptziel: Eroberung der Sowjetunion 13
Ohne Industrie und Banken (Finanzkapital) kein Weltkrieg 14
Fanatischer Glaube an den Endsieg – Volksgemeinschaft 14
Planung von Angriffskriegen: Motor der Wirtschaft 15
Was bedeutete „national“ für die NSDAP? 15
AfD: völkischer Faschismus mit „sanftem“ Auftritt 16
Literatur: 17

Musk, Weidel und Hitler – im Westen nichts Neues!

Fragen über Fragen

Nationalsozialisten, wie das Wort schon sagt, waren Sozialisten«, sagte Alice Weidel am 9. Januar 2025 in ihrem Online-Gespräch mit dem Multimilliardär und AfD-Unterstützer Elon Musk auf des­sen Plattform X. Und betonte ferner: Hitler sei nicht rechts gewesen; er „war ein Kommunist“.1 Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war“, bekräftigte Weidel in ei­nem RTL/ntv-Interview.2 Dazu Hitler selbst als Führer über die Nationalso­zialistische Deutsche Ar­beiterpartei. „Ihr Ziel heißt ganz kurz: Ver­nichtung und Ausrottung der marxistischen Weltanschau­ung.3 Wei­del stellt also Hitler als „Kommunisten“ hin, der, wie er selbst sagte, die Weltanschauung ausrotten wollte, die den „Kommunismus“ zum Ziel hat. Das ist eine unglaubliche Geschichtfäl­schung. Bevor wir zu dem Schluss kommen, all das sei absurd, sollten wir uns zunächst zwei Fra­gen stellen. Erstens: Steht Weidel damit alleine? Zweitens: Was bedeuten– Kommunismus und Sozialismus nach der „marxistischen Weltan­schauung“? Dann können wir weiterhin untersuchen, welche Interessen hinter solchen frechen Fakes stecken und was sie verdecken wollen.

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Weidels Geschichtsfälschung – etwas Neues?

Die mediale Empörung über Weidels Versuch, historische Fakten auf den Kopf zu stellen, ist einer­seits zu begrüßen. Aber sie ist nicht wirklich ehr­lich. Denn die Frage nach den Interessen hinter sol­chen Geschichts­fälschungen wird dabei nicht gestellt. Ande­rerseits gab es lange vor Weidel schon etliche Bemühungen, die ge­schichtlichen Versu­che, eine sozia­listische Gesellschaft aufzubauen, als Faschis­mus zu diffamieren. Und es gab Beschimpfungen die­ser Art gegen Kommunisten und So­zialdemokraten in Form von Adenau­ers An­wendung der „Huf­eisentheorie“4 bis hin zu Entgleisun­gen à la Strauß.5 „Rechtsextre­mismus“ (sprich Faschismus in seinen verschie­denen Schattierun­gen) wird heute allge­mein mit dem „Linksextre­mismus“ (Sozialis­mus/Kommu­nismus) gleichge­setzt. Selbst Hitler be­richtet, dass er und seine Mitstreiter von Sei­ten konservativer po­litischer Gegner als „Marxis­ten“ be­schimpft wurden.6 Joachim Fest, in seinen politischen Anfängen CDU-Abge­ordneter in Berlin-Neu­kölln, stieg 1973 im Jahr des Er­scheinens sei­ner Hitlerbio­grafie zum Mitherausgeber der Frank­furter Allgemeinen Zeitung (FAZ) auf und blieb es bis 1993.

Er widmete der Frage „War Adolf Hitler ein Linker?“ 2003 einen ei­genen Artikel, der in der taz ab­gedruckt wurde. Dort nennt er Hitler einen Sozialisten, weil er, „nicht anders als die Sozialisten al­ler Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb.7 Auch Wei­del klagt im Gespräch mit Musk den „Sozialisten“ Hitler an: „Weißt Du, was die erste Sache war, die Hitler tat? Er schaltete die freie Rede aus, kon­trollierte die Medien. Ohne das wäre er nie so erfolg­reich gewe­sen.“8 Das ist natürlich nicht ganz falsch. Aber welchem Zweck dien­te die Gleichschaltung? (s. dazu Seite 14 f.)

Was bedeuten Kommunismus und Sozialismus?

Marx gilt gemeinhin als Begründer dieser „marxistischen Weltan­schauung“. Laut sei­nem Kommu­nistischen Manifest vom Februar 1848 ist „kom­munistisch“ eine Gesellschaft, in der alle Klassen auf­gehoben sind, vor allem diejenigen, die auf dem Gegen­satz von Kapital und Lohnarbeit beruhen – also eine klassenlose Ge­sellschaft: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Ent­wicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwick­lung aller ist.9 In dieser klassenlosen Gesellschaft wären also auch Staat und Parteien abgestorben. An ihre Stelle wäre die Vereinigung (Assoziati­on) all ihrer Individu­en getreten, also ihre Selbstregierung. Eine sol­che kommunistische Gesellschaft hat es bisher noch nirgend­wo ge­geben, auch wenn heute Gesellschaften als „kommunistisch“ be­zeichnet werden, in der Parteien, die sich kommunistisch nennen, die Staatsmacht inne hatten oder noch haben.

Eine kommunistische Gesellschaft kann nicht mit einem Schlag als Utopie verwirklicht werden. Sie setzt als ersten Schritt voraus, „alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staates, d.h. des als herr­schende Klasse organisierten Proletariats zu zentralisieren.10 Eine solche Gesellschaft wird ge­meinhin als „Sozialismus“ bezeichnet. Die Repräsentanten dieses neuen Staates wären nur so­lange Kommunis­ten im Sinne von Marx, als sie Schritte zur Selbstre­gierung der Ge­sellschaft, d. h. zu ei­ner klassenlosen Gesellschaft ohne Staat und ohne private Verfügung über die Pro­duktionsmittel unternehmen.

Nach Marx ist das Ziel von Sozialismus und schließlich Kommunis­mus die Überwindung des Kapita­lismus und damit der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.

Was bezwecken Weidel & Co. mit ihrer Begriffsverwirrung?

Indem Weidel und ihre AfD Hitler und seine Partei zu Kräften erklär­en, die den Sozialismus verwirk­lichen wollten, streiten sie jede Ver­antwortung von Kapitalisten aus Industrie, Banken und Groß­grundbesitz für die Übertragung der Regierungsgewalt an den Hitler­fa­schis­m­us ab, frei nach dem Motto, das Terrorsystem „Drittes Reich“ habe mit Kapitalis­mus nichts zu tun gehabt. Das jedenfalls posaunt eine Alice Weidel hinaus, die von der Investmentbank Gold­man Sachs ins Vorstandsbüro von Alli­anz Global Investors wechselte, bevor sie zur Beraterin bei Gründun­gen kapitalistischer Un­ternehmen wurde.

Alle Verbrechen des Hitlerfaschismus sollen laut Weidels AfD auf das Konto von angeblichen Sozia­listen und Kommunisten gehen, darun­ter auch die tausendfachen Ermordungen von Kommunisten selbst, von Sozialisten, Pazifisten, anderen Oppositionellen usw., ­darüber hinaus andere weitge­hend ungesühnte Massenmorde in Konzentra­tionslagern, in Lagern für Kriegsgefangene, bei der mör­derischen Sklavenarbeit der Zwangsarbeiter aus ganz Europa, bei den zahllo­sen ungesühnten Kriegsverbrechen in allen eroberten Län­dern und Gebieten. Selbst der größte Massenmord der Ge­schichte an 27 Millionen Bürgern der Sowjetunion, der bis heute nicht als Völkermord bezeichnet wird, soll von „Kommunist­en“ begangen worden sein. Auch die Ermordung von 6 Millionen Ju­den vor al­lem aus Polen und der Sowjetunion wurde nach Weidel nicht von Rechten, sondern von Lin­ken begangen.

Weidel und AfD: voller Sympathie für faschistischen Terror

Hinter diesem dünnen Tarnvorhang können AfD und Weidel aller­dings ihre offene Sympathie für den Hitlerfaschismus nicht verber­gen. AfD und Weidel persönlich beklagen den „Schuldkult“.11 Sie möchten keine Schuld Deutschlands an den Millionen Opfern des fa­schistischen Terrors anerken­nen und diffamieren deshalb das Erin­nern an diesen Terror als Kult. Der völkische Faschist Hö­cke,12 laut Weidel „ein sehr freiheitsliebender Mensch“,13 nannte das Holocaust-Denkmal in Ber­lin ein „Denkmal der Schan­de“. Die Erinnerung an den nahezu straflosen industriellen Massen­mord14 zu ver­urteilen, beweist für sie also Liebe zur Freiheit. Weidel hält es auch für falsch, die Nie­derlage des Hitlerfaschismus von 1945 zu feiern und zu be­grüßen. Ihr wäre also lieber, der deut­sche Fa­schismus hätte den Krieg gewonnen und die Weltherrschaft erobert.

Wenn die Regierung Hitler links gewesen wäre, müssten anderer­seits Linke die eigentlichen Fa­schisten sein. Und so nannte Weidel z. B. auch die 12.000 De­mon­stranten gegen den Parteitag der AfD in Riesa „rot-la­ckierte Na­zis“.15 Die AfD jedenfalls kann in ihrer Projekti­on nicht faschistisch sein. Sie ­sei rechts, national und konservativ, aber nicht „sozialis­tisch“ wie die Hitler­par­tei.

Warum nannte sich die NSDAP sozialistisch?

Deutschland wollte im Ersten Weltkrieg die Vorherrschaft in Europa erobern. Kriegsziele waren u. a. die Annexion des französischen Erz­beckens von Briey in Lothringen, die Annexion Luxemburgs und bel­gischer Gebiete um Lüttich (alles formulierte Kriegsziele der deut­schen Montanindustrie) sowie die Annexion polnischer Grenzstrei­fen und Litauens sowie die Zerlegung Russlands in eine Vielzahl von Nationalstaaten.16 Millio­nen Menschen wurden für diese Ziele des Kapitals verheizt, auch als ein Sieg Deutschlands schon nicht mehr möglich war.

Um den für all das verantwortlichen Industriekapitänen, Großgrund­besitzern, Generälen usw. die politische Macht zu entreißen, bilde­ten sich in der Novem­berrevolution Ende 1918 und danach an vielen Orten Arbeiter- und Soldatenräte, regional – wie in Bayern – sogar sozialistische Regierun­gen. Vor allem Arbeiter traten zahlreich für Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus ein, der für den Welt­krieg verantwortlich war. Teilweise waren sie beein­flusst durch die sozialistische Revo­lution in Russland.

Als Reaktion auf die Novemberrevolution gründete sich am 5. Januar 1919 die Deutsche Arbeiter­partei (DAP). Sie gehörte der völkischen Bewegung an. Im September 1919 stieß Hitler in sei­ner Funktion als Spitzel der Reichswehr zur DAP, wurde hier zum Führer und betrieb die Umbenennung der DAP in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Sie erfolgte am 20. Februar 1920.

Die NSDAP war eine Partei der Konterrevolution. Sie wollte an der breiten Stimmung für Sozialis­mus anknüpfen, um sie in die Bah­nen des Nationalismus zu lenken und Kräfte zu einer Revanche für die Niederlage 1918 zu gewinnen. Rudolf Heß, der spätere Stellvertreter des „Führers“, erklärte schon bald nach der Gründung der NSDAP, dass für Hitler „ein Wiederaufstieg nur möglich (ist), wenn es ge­lingt, die große Masse, besonders auch die Arbeiter, zum Nationalen zurückzuführen.17 Ohne antikapitalistische Andeu­tungen und Ver­sprechungen konnte die „Fahne des Sozialismus“ nicht glaubwürdig erscheinen. „Nationalsozialismus“ ist von Anfang an ein querfront­taktisches „Lü­genwort“.18

Das Programm der NSDAP for­derte in all seiner Demagogie u. a. die „Abschaffung des Arbeits- und mühelosen Ein­kommens“, die „restlo­se Einziehung aller Kriegsgewin­ne“, die „Bre­chung der Zins­knechtschaft“, die „Gewinnbeteiligung an Großbetrie­ben“, die „Verstaatli­chung aller (bisher) be­reits vergesell­schafteten (Trusts) Betriebe“, die „Abschaffung des Bodenzinses“, die „unentgeltlic­he Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke“ und die „sofortige Kommunalisie­rung der Groß-Warenhäuser und ihre Ver­mietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende“.19 Zusätz­lich forderte die Partei auch den „großzügigen Ausbau der Al­tersversorgung“, den „Ausbau unse­res gesamten Volksbildungswe­sens“ und „die Hebung der Volks­gesundheit“.

In seinen Reden griff der „Nationalsozialist“ Hitler aber vor allem „die Juden“ an, die das Geld be­säßen. Sie müssten alle aus dem Deutschen Reich entfernt werden. „Deutsche seid einig und kämpft gegen die Juden. Denn die fressen uns den letzten Brocken auch noch weg.20 Juden dienten Faschisten als Sünden­bock. Es könnten aber auch andere „Fremde“ sein, z. B. Migran­ten oder „das Ausland“.

NSDAP – eine Partei des Kapitals von Anfang an

Hitler legte als Führer einer angeblich sozialistischen Arbeiterpartei von Anfang an großen Wert darauf, das Vertrauen führender Indus­trieller zu gewinnen. In einer Denkschrift für Industrielle führte Hit­ler am 22.10.1922 aus, dass „die „international-marxistisch“ einge­stellten Angehörigen unseres Volkes über 40 Prozent unserer Ge­samtbevölkerung dar(stellten). Eine entsetzliche Wahr­heit besonders deshalb, weil in diesen 40 Prozent die aktivsten und tatkräftigsten Elemente der Na­tion zur Zeit vereinigt sind. Die ‚Bolschewisierung Deutsch­lands‘ jedoch bedeutet die Vernichtung der gesamten christ­lich-abendländischen Kultur überhaupt. In der voraussehenden Er­kenntnis die­ser Katastrophe und der Unzulänglichkeit der Mittel zu ihrer Abwehr wurde vor drei Jahren, am 5. Januar 1919 die National­sozialistische Deutsche Arbeiterpartei gegründet. Ihr Ziel“, so Hitler ,„heißt ganz kurz: Vernichtung und Ausrottung der marxistischen Weltanschauung.21 Kein Wunder, dass die Hitlerpartei bei einzelnen Großindustriellen schon früh Anklang fand.

Hugo Stinnes, der „Elon Musk seiner Ära“,22 war einer der skrupello­sesten und aggressivsten Ver­treter der Raubziele des deutschen Im­perialismus im Ersten Weltkrieg. Mit der Montanindustrie als Kern herrschte er über ein Sammelsuri­um von Unternehmen mit 600.000 Beschäftigten. Stinnes unter­stützte die „Arbeiterpartei“ Hitlers, da­mit diese sich im März 1923 in München führend an ei­nem faschisti­schen Staatsstreich zur Beseiti­gung der parlamentarischen Demokratie Weimars be­teiligen konnte.

Fritz Thyssen, Inhaber eines bedeutenden Stahlkonzerns, wurde nach dem gescheiterten Hitler-Putsch von 1923 zu einem der größ­ten Finanziers und Förderer der „Nationalsozialisten“. Er trat al­lerdings erst 1931 in diese „Arbeiterpartei“ ein.

Albert Vögler, ab 1926 Vorstandschef der Vereinigten Stahlwerke, zu denen auch Thyssen gehörte, führte auf einer Tagung des Reichsver­bandes der Deutschen Industrie im März 1924 aus: „Es muß unsere Aufgabe sein, die Arbeiterschaft wieder mit nationalen Geiste zu er­füllen.“ Dass die „NSD­AP“ genau das tat, gefiel ihm. Schon 1923 schrieben Vögler und Fritz Springorum (Hoesch-Kon­zern), „sie ‚stün­den‘ Hitler, der mit seiner Bewegung eine Bresche in die sozialdemo­kratische Ar­beiterschaft geschlagen habe, sympathisch gegenüber, hätten ihn auch wiederholt geldlich unter­stützt, aber er dürfe keine Dummheiten machen.23

Die meisten Industriellen hielten allerdings damals eine offene Un­terstützung der „sozialistischen“ Hitlerpartei nicht für angebracht. Hitler saß bis Ende 1924 im Gefängnis. 1924 bis 1929 gab es ei­nen Wirtschaftsaufschwung, so dass „Nationalsozialismus“ nur eine ge­ringe Anziehungskraft hatte. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1928 kam die NSDAP auf 2,6 Prozent der Stimmen. Sie hatte noch keinen Masseneinfluss.

Hitler ließ nicht nach, in nicht-öffentlichen Versammlungen führende Industrielle auf seine Seite zu ziehen. Großindustriellen, Bankern, Großgrundbe­sitzern und Politikern des Hamburger National­klubs von 1919 erklärte er am 28. Februar 1926 in Hamburg, der National­sozialismus diene dem „Versuch, an die Masse heranzu­kommen.“ „Wenn heute eine neue Bewegung kommt, die sich um die breite Masse wirklich sorgt – denken Sie nicht, dass sie den Kampf anders führen kann als fana­tisch sozial und gerecht eingestellt,“ und führte weiter aus: „So muss eine Bewe­gung, die Gutes er­reichen will, …; sich selbst der Masse bedienen, die Träger sein kann, und das ist nur die breite Masse. Diese breite sture Masse, die vernarrt und ver­bohrt für den Marxismus kämpft, ist die einzi­ge Waffe für die Bewe­gung, die den Marxismus brechen will“.24

Auf einer ähnlichen Veranstaltung im Ruhrgebiet konnte Hitler Emil Kirdorf gewinnen. Kirdorf saß wie Thyssen im Aufsichtsrat der Verei­nigten Stahlwerke. Er ließ sich 1927 Hitler persönlich vorstel­len und nahm 1929 als Ehrengast am Nürnberger Parteitag der „NSDAP“ teil.

Alfred Hugenberg, ehemals Generaldirektor des Kruppkonzerns, kontrollierte nach 1918 mit dem größten deutschen Zeitungs- und Filmkonzern die Hälfte der deutschen Presse. „Er trug mit natio­nalistischer und antidemokratischer Propaganda maßgeblich zur Zerstö­rung der Weimarer Republik bei“.25

1928 wurde er Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Hugenberg verband sich mit Hitler und stellte ihn beim Kampf für einen Volksentscheid gegen den Young-Plan als „nationa­len Führer“ vor. Dieser Plan reduzierte die Reparationszahlungen Deutschlands auf 112 Mrd. Reichsmark bis 1988(!). Der Volksent­scheid scheiterte. Der SPD-geführte Reichstag nahmen den Young-Plan an. Hugenberg machte die NSDAP salonfähig und verschaffte ihr damit die notwendi­gen finanziellen Spenden.26 Diese halfen, die Reichstagswahlen vom 14. September 1930 mit 18,3 Prozent der Stimmen statt wie 1928 mit 2,6 Prozent abzuschließen. 6,4 Millionen wählten die Hit­lerpartei statt 0,8 Millionen in 1928. Die Deutschnatio­nale Volkspartei verlor die Wahlen von 1930. Ihre Stim­men fielen von 4,38 Mio. auf 2,46 Millionen. Warum soll man die Kopie wählen, wenn das Original „besser“ ist?

Weltwirtschaftskrise: Aufschwung des Faschismus

Die Weltwirtschaftskrise begann mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse am 24. Oktober 1929. Die Industrieproduktion von 1929 fiel in Deutschland bis 1932 auf weniger als die Hälfte. Die Ar­beitslosigkeit stieg von 9,7 Prozent in 1928, über 22,7 Prozent in 1930 auf 44,4 Prozent in 1932.27

Die Wirtschaftskrise traf nicht nur die Arbeiterklasse, sondern rui­nierte auch den Mittelstand. Es war die sogenannte Mitte, die die Abgeordneten der Hitlerpartei wählten. Ein Drittel ihrer 107 Ab­geordneten waren Großgrundbesitzer, Fabrikanten und Kaufleute, ein weiteres Drittel höhere und mittlere Beamte.28 Nur 7 von 107 Nazi-Abgeordneten waren Arbeiter. Ihr Anteil an der Gesellschaft be­trug jedoch fast die Hälfte.

Die Arbeiterparteien SPD und KPD steigerten ihre Stimmenzahl von 12,41 Millionen in 1928 auf 13,23 Millionen Ende 1932. Allerdings verschoben sich die Stimmen von der SPD auf die KPD.29 Die Arbei­terklasse radikalisierte sich in der Weltwirtschaftskrise in die kom­munistische Richtung.

Auf dem Weg zur Machtübergabe an Hitler

Die Weltwirtschaftskrise beendete die Zeit der Großen Koalitionen unter Führung der SPD, die das Parlament noch als Gesetzgebungs­organ anerkannten.

Heinrich Brüning (Zentrum) regierte vom 30. März 1930 bis 30. Mai 1932 mit Hilfe von Notverord­nungen. Der Artikel 48 der Weimarer Verfassung erlaubte es der Regierung, bei Gefährdung der Öffentli­chen Sicherheit Grundrechte außer Kraft setzen und mit Notverord­nungen an Stelle von Gesetzen zu regieren. Die Notverordnungen mussten vom Reichspräsidenten genehmigt werden. Die SPD tole­rierte all das.

Brüning weigerte sich trotz des Wahlerfolgs der NSD­AP, dem Druck aus Banken und Industriellen nachzugeben, Hitlerfa­schisten ins Kabi­nett aufzunehmen. Er war Anhänger einer „Brand­mauer“ zu Faschis­ten, wie man heute sagen würde, gestand aber in Bundesländern Koalitionen mit Faschisten zu.30 Das Kabinett Brüning machte „eine rechtsextremistische Politik“ „unter Ausschluss des polit­isch organi­sierten Rechtsextremismus.“31 Ohne Rücksicht auf ein Existenzmini­mum verfügte das Ka­binett Brüning immer neue Kürzungen bei Löh­nen und Sozialleistun­gen. Damit trieb es wachsende Teile der Bevöl­kerung in die Arme der NSDAP. Bei Schwerindustriellen stieß der wachsende Staats­einfluss bei den Großbanken und den Vereinigten Stahlwerken auf heftigen Widerspruch.

Brüning band die Subventionen für die hochverschuldeten ostelbi­schen Junker an den Verkauf von Land zur Ansiedlung von Kleinbau­ern. Großgrundbesitz, der nicht entschuldungsfähig war, sollte ent­eignet wer­den. Die Deutschnationale Volkspartei und völkische Fa­schisten be­kämpften diese Notverordnungen als „Agrarbolschewis­mus“. Hin­denburg wollte daraufhin keiner Notverordnung der Brü­ning-Regierung mehr zustimmen. Brüning trat am 30. Mai 1932 zu­rück.

Am 1. Juni 1932 ernannte Hindenburg Franz von Papen (Zentrum) zum Reichskanzler. Da von Pa­pen anders als Brüning eine Regie­rungsbeteiligung der Hitlerpartei anstrebte, trat er aus dem Zen­trum aus. Sein Kabinett der Barone stand unter Führung des Reichswehr­ministers General von Schleicher. Dieser repräsentierte eine Indus­triellengruppe, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht dazu bereit war, Hitler zum Kanzler zu machen. Sie wollten Hitler nur „einbinden“. Schleicher befürwor­tete zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine Arbeitsbeschaffung der Öffentlichen Hand. Kommu­nen und Kreise sollten in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften Aufträge für Wohnungsbau, Straßenbau usw. zu den geltenden Lohntarifen ertei­len und mit Staatskrediten finanzieren.32 Das stieß auf Ablehnung z. B. der IG Farben, die mit Hermann Warmbold als Reichswirtschafts­m­inister im Papenkabinett vertreten war. Das Kabi­nett er­laubte daraufhin Arbeitsbeschaffung zu untertarif­lichen Löh­nen. Pa­pen strebte an, eine Präsidialdiktatur zu errichten. Der Arti­kel 48, der Notverord­nungen erlaubte, sollte zur Dauereinrichtung werden, um die Parteienherrschaft zu überwinden. Papen hatte ei­nen Vorge­schmack davon gegeben, als er die sozialdemokratische preußische Regie­rung am 20. Juli 1932 mit einem Staatsstreich ent­fernte.

Die Wahlen vom 6. November hatten dazu geführt, dass die Hitler­partei 2 Millionen Stimmen ver­lor und die KPD zu Lasten der SPD 700.000 Stimmen gewann. Darauf trat Papen am 11.November, um den „ehrlichen Willen des Kabinetts zur nationalen Konzentration“ zu zeigen.33 Papen für die Übertragung der Kanzlerschaft an Hitler ein. Hindenburg lehnte jedoch entsprechende Eingaben von Industriel­len und Bankern ab.

General Kurt von Schleicher war als Vertrauensmann des Reichsprä­sidenten Paul von Hindenburg maßgeblich am Sturz der SPD-Re­gierung Müller im Frühjahr 1930 und an der Installation der bei­den Folgekabinette unter Heinrich Brüning (März 1930) und Franz von Papen (Juni 1932) beteiligt. Nachdem er schon unter Papen als Reichswehrminister amtiert hatte, folgte er diesem im Dezem­ber 1932 als Reichskanzler nach.34 Sein Plan war, öffentliche Arbeiten zu Tariflöhnen einzu­richten, um Kaufkraft und Arbeitsplätze zu schaffen.35 Die Tariflohnpflicht wurde wieder­hergestellt. Schleicher versuchte vergeblich, Gewerk­schaftsvertreter als Minister zu verpflichten. Das Reichs­kommissariat für Arbeitsbe­schaffung und Siedlung unter Günter Gereke, dem engsten Mitarbei­ter Schleichers, forderte in einer Richtlinie: „Der Gewinn des Unter­nehmers ist auf ein möglichst gerin­ges Maß zu be­schränken.36 Pa­pen sprach von einem „bolsche­wistischen Schleicher-Kabinett“. Die „kommunis­tische“ Regierung verfügte auch noch mit ihren staat­lichen Aktien­beteiligungen über Einfluss in der Schwerindustrie, im Schiffbau und im Bankwesen. Schleicher wollte auch nicht auf­geben, auf den Gü­tern verschuldeter Junker Kleinbauern anzusiedeln. Schleicher und Gereke wa­ren gegen die Machtübergabe an die Hit­lerfaschisten, Schleicher versuchte dennoch, Hitler für sei­ne Ziele zu gewinnen.

Arbeitsbeschaffung durch Aufrüstung

Wachsende Teile und schließlich die Mehrheit der Herren von Indus­trie, Bank und Großgrundbesitz hatten eine andere Vorstellung von Arbeitsbeschaffung. Sie wollten vor allem mit dem Ausbau des Hee­res, der Rüstungsindustrie und entsprechenden kreditfinanzierten Staatsaufträgen einen Wirt­schaftsaufschwung erzeugen. Eine starke Auto- und Flugzeugindustrie sei aufzubauen. Die Gewerk­schaften sollten verboten werden, wie Hitler es schon im Mai 1932 verspro­chen hatte.37 Auf einem Treffen von Hitler und Papen am 4. Januar 1933 wurde vereinbart, dass Papen als Vizekanz­ler in ein Kabinett Hitler eintritt, die Gewerkschaften aufzulösen und „alle Bolschewis­ten, Sozialdemokraten und Juden“ aus leitenden Stellungen zu ent­fernen seien.38 Die Mehrheit der Kon­zernherren und Großgrundbe­sitzer und ihre Vertreter Papen und Hitler waren für die Abschaffung des Parlamenta­rismus. Die Konzen­tration auf die Aufrüstung machte Sinn, weil nur so ein neuer Krieg die Vorherr­schaftspläne des Kapi­tals in Europa und in der Welt um­setzen konnte. Zu diesem Zweck mussten Arbeiterparteien, Gewerk­schaften und jede Opposition ver­boten und mit brutalem Terror ver­folgt werden.

Schleicher wollte seiner Entmachtung zuvorkommen und strebte die Auflösung des Reichstags ohne Neuwahlen, also einen Staatsstreich an. Hindenburg lehnte ab, woraufhin Schleicher am 28. Januar 1933 zurücktrat und Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler er­nannte. Die staatlichen Anteile an Banken und Kon­zernen wurde reprivatisiert, die verschuldeten Großgrundbesitzer nicht enteignet, die bürgerliche Demokratie beseitigt und in die offe­ne Diktatur des Kapitals überführt.

Bekenntnis zum Privateigentum – „nationaler Sozialismus“?

Wenn man sich nur formal am Wort Nationalsozialismus aufhängt, müsste man Deutschland im Dritten Reich als ein sozialistisches Land bezeichnen. Hitler jedoch brauchte die sozialistischen Phrasen nicht mehr. Sie hatten ausgedient.

Nach der „Machtübergabe“ verkündete er am 20. Februar 1933 vor führenden Industriellen: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass ein Teil des Volkes sich zum Privateigentum bekennt, während ein ande­rer Teil des Volkes das Privateigentum ableugnet. … Wir müssen erst die ganzen Machtmittel in die Hand bekommen, wenn wir die andere Seite zu Boden werfen wollen.39

Ende Februar 1933 wurden viele Repräsentanten der KPD unter dem Vor­wand verhaftet, sie hätten den Reichstag angezündet und Regie­rungsgebäude, Betriebe, Schlösser und Museen in Brand ste­cken wollen, um einen Bürgerkrieg auszulösen.40 Die KPD konnte noch an den Wahlen am 5. März 1933 teilnehmen. 5 Millio­nen Wähler wählten sie, doch ihre 81 Mandate wurden vor der ers­ten Sitzung des Parlaments vom 21. März annulliert. So verschaffte sich die NSDAP die absolute Mehr­heit. Wer die Macht hat, hat das Recht.

Mit Hilfe der Parteien der Mitte (Deutsche Zentrumspartei, Deutsch­nationale Volkspartei usw.) wurde am 23. März 1933 mit der not­wendigen Mehrheit von zwei Dritteln der Abgeordneten das Er­mächtigungsgesetz verabschiedet. Die faschistische Regierung konn­te jetzt Gesetze erlassen, die Verfassung nach ihrem Belieben bre­chen und ungestraft Terror ausüben. Hitler bot dazu immer wieder an, u. a. in einer Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub am 27. Ja­nuar 1932: „Wir haben den unerbittli­chen Entschluss gefasst, den Marxismus bis zur letzten Wurzel in Deutschland auszu­rotten.41

Ermächtigungsgesetz von Industrie befürwortet

Gustav Krupp von Bohlen und Halbach hatte lange gezögert, die Kanzlerschaft Hitlers zu fordern. Jetzt teilte er am 24. März 1933, ei­nen Tag nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes Adolf Hitler den Standpunkt des Reichsverban­des der Deutschen Industrie dazu mit: „Das Präsidi­um vertrat einmütig folgenden Standpunkt: Durch die Wahlen ist die Grundlage für ein stabiles Re­gierungs-Fundament geschaffen worden.42 Auf der Grundlage die­ses antidemokratischen Funda­ments wurden der Allgemeine Deut­sche Gewerk­schaftsbund (ADGB) am 2. Mai 1933 aufgelöst, die SPD am 22.6.1933 verboten und im Juli 1933 auch alle Parteien der Mit­te. „Die politischen Parteien sind jetzt endgültig beseitigt,“ verkünde­te Hitler am 6.7.1933 und erklärte „die nationale Revoluti­on“ für ab­geschlossen.“43

Liquidierung des „nationalen Sozialismus“

Die Revolution ist kein permanenter Zustand, sie darf sich nicht zu einem Dauerzustand ausbilden. Man muss den freige­wordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleit­en.. Die Erziehung der Menschen ist dabei das Wichtigste.… Die Men­schen … müssen zur national­sozialistischen Staatsauffas­sung erzo­gen werden.“ (ebda.)

Ernst Röhm, Mitglied der Reichsregierung und Stabschef der SA (Sturmabteilung), einer braunen Armee von 4 Millionen Bewaffne­ten, hielt jedoch seine „Revolution“ nicht für beendet. „Doch aus dem Ne­bel der Phrasen vom ‚heiligen sozialistischen Wollen zum Ganzen’ hob sich nie ein definier­tes Konzept“ des angestrebten SA-Staates, gab sogar Joachim Fest zu.44 Röhm und viele andere „So­zialisten“ wurden am 30. Juni 1934 ohne Anklage und Gerichtsverfah­ren eliminiert. Sie wurden be­schuldigt, einen Putsch organisiert zu haben, den aber niemand bemerkt hatte, nicht einmal Röhm selbst. Auch der angebliche „Kommunist“ Schleicher entkam den Mördern nicht. Damit hatte der „Nationalsozialismus“ seinen „Sozialis­mus“ selbst liquidiert.

Der sogenannte nationale Sozialismus entpuppte sich als offene Dik­tatur des Ka­pitals zwecks För­derung der Kapitalbildung und Vorbe­reitung auf den Krieg zur Eroberung der Weltherrschaft. „Nun haben wir den so­zialen Frieden bereits seit der Machtübernahme. Er ist ei­ner der wichtigsten Pro­grammpunkte der Bewegung, die auszog, das Natio­nale mit dem Sozialen zu verschmelzen. … Wir hatten seit 1933 keine Streiks, keine Aussperrungen, keine Lohnkämpfe, keinen sozia­len Streit. Diese Einheit … (war) das Fundament des nationalen Auf­stiegs, der gewaltigen Produktion und der unge­störten Aufrüs­tung.45 Diese „innere Front“ sollte das Fundament eines „sozia­len Friedens“ sein, mit dem die Blutopfer und Verzichte der Kriegswirt­schaft ertragen werden, hieß es weiter. Der sozia­le Frieden diente aber schon vor dem Krieg dazu, dass Renditen maximal erhöht wer­den konnten.

Wie wurde die Kapitalbildung gefördert? (Stichpunkte)

  • „Führerprinzip“ ab 1933 auch in den Betrieben
  • Belegschaften – Gefolgschaften der Betriebsführer
  • Betriebsgemeinschaften als Grundlage der „Volksge­meinschaft“; Ab­schaffung von Tarifverträgen
  • Lohnstopp ab 1933
  • Abschaffung des Achtstundentags
  • Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit um 4-5 Stunden
  • Berufsunfälle und -krankheiten: 1933 0,929 Mio; 1939 2,25 Mio.
  • Reallöhne 1938 unter dem Niveau von 1928
  • Zerschlagung der ADGB-Gewerkschaften
  • Für Streikende und Oppositionelle Verhaftung, KZ, Gefäng­nis und Tod
  • Index des realen Sozialprodukts pro Einwohner stieg von 76 in 1932 auf 158 in 1939 (1928=100).
  • Verdopplung Industrieproduktion Juni 1939 gegenüber 1933
  • Verdopplung Industrie- und Handelsprofite 1938 gegenüber 1933

Hauptziel des Hitlerfaschismus – Sieg im Weltkrieg

Das Hauptziel des Hitlerfaschismus bestand von Anfang an in der Er­oberung der Weltherrschaft mit Krieg, in der Revanche für die Nie­derlage des deutschen Imperialismus im Ersten Weltkrieg.

Das lässt sich schon dem Pro­gramm der NSDAP von 1920 in groben Zügen entnehmen. Art. 1 for­dert den „Zusammenschluss aller Deut­schen auf Grund des Selbstbe­stimmungsrecht der Völker zu einem Groß-Deutschland.“ Groß-Deutschland sollte z. B. die Annexion von Böhmen, Mähren und Österreich beinhalten. Das geschah mit mili­tärischen Mitteln und der Zustimmung Englands, Frank­reichs und den USA.

In Art. 3 heißt es: „Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernäh­rung unseres Volkes und An­siedlung unseres Bevölkerungsüberschus­ses.“ Es ging jedoch nicht vorrangig um Kolonien z. B. in Afrika, son­dern um „Lebensraum“ im Osten Europas vor allem durch die Erober­ung der Sowjetuni­on.

Eroberungskrieg als „Selbstverteidigung“

Der Hitlerfaschismus stellte den geplanten Überfall auf die Sowjet­union als Selbstverteidigung hin. In der geheimen Denkschrift über den Vierjahresplan schürte Hitler im August 1936 Panik: „Ein Sieg des Bolschewismus über Deutschland … , prophezeite er, „würde zu einer endgültigen Vernich­tung, ja zu einer Ausrottung des deutschen Volkes“ führen.46 Gegenüber der Notwendigkeit der Ab­wehr dieser Gefahr haben alle anderen Erwägungen als gänzlich belanglos in den Hintergrund zu treten! … Wenn es uns nicht gelingt, in kürzester Frist, die deutsche Wehrmacht … zur ersten Armee der Welt zu ent­wickeln, wird Deutschland verloren sein. … Die endgültige Lösung liegt in der Erwei­terung des Lebensraums bzw. der Rohstoff- und Er­nährungsbasis unseres Volkes.“47 Hitler stellte die Aufgabe, dass die deutsche Wirtschaft in 4 Jahren kriegsfähig und die Armee in vier Jahren einsatz­fähig sein müsse.

Un­ter Leitung des IG Farben-Aufsichtsratschefs Carl Krauch (NSD­AP) wurde im August 1938 innerhalb des „Vierjahresplans“ ein „Schnellplan“ (auch Krauch­plan ge­nannt) verabschiedet, der den Kriegsbeginn von 1940 auf 1939 vor­verlegte.48Zwanzig Staaten – von Finnland bis zur Türkei, von Bulgarien bis Portugal – sollten hier­nach binnen weniger Jahre »unter deutscher Führung« ihre wirt­schaftlichen Kräfte in einer »Großraumwehrwirtschaft« vereinen, um, wie Krauch sich schon im April (1938) ausdrückte, im kommen­den Krieg »den An­strengungen fast der ganzen übrigen Welt« ge­wachsen zu sein. Unbotmäßige Länder sollten durch den »chemi­schen Krieg, besonders aus der Luft«, zur Räson gebracht werden.49

Hauptziel: Eroberung der Sowjetunion

Carl Duisberg, Vorstandschef des größten Chemeinkonzerns der Welt, der 1925 gegründeten IG Farben, gilt als der bedeutendste In­dustrielle seiner Zeit.50 1931 trat er in einer berühmten Rede für ei­nen Wirtschaftsblock „von Odessa bis Bordeaux“ unter deutscher Führung ein.51 Ein solches Ziel war ohne Krieg nicht zu erreichen. Odessa liegt in der Ukraine, und die war eine Republik im Rahmen der Sowjetunion. Wie sollte es da ohne Krieg zu einer deutschen Führung kommen?

Die IG Farben forderte schon im März 1935, „zur Vorbereitung der Industrie auf den Krieg ...“ „die gesamten produktiven Kräfte … ei­nem einheitlichen Zweck unterzu­ordnen“, nämlich einer „umfas­senden Wehrwirtschaft“.52

Hitler am 23.5.1939 vor Befehlshabern der Wehrmacht: „Ohne Ein­bruch in fremde Staaten oder Angreifen fremden Eigentums ist dies (die Er­oberung von Lebensraum) nicht möglich.“ Am 11.8.1939 er­klärte Hitler:“ Alles, was ich unternehme, ist gegen Russland gerich­tet. … Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann“.53 Das rei­che Russ­land bzw. die riesige Sowjetunion insgesamt boten ungeheure Rohstoff­vorkommen, die den deut­schen Imperialismus ökonomisch unab­hängig machen würden (Öl, Gas, Eisenerz usw.).

Wenn wir den Kampf gewinnen würden, dann ist Deutschland die erste Macht der Welt, dann ge­hört Deutschland der Markt der Welt , dann kommt die Stunde, in der Deutschland reich ist. Aber man muss was riskieren, man muss was einsetzen,“ forderte Göring vor Luft­fahrtindustriellen am 8.7.1938.54

Viele zehn Millionen Menschen werden in diesem Gebiet (Sowjet­union) überflüssig und werden sterben oder nach Sibirien auswan­dern müssen.“ Es sei jetzt die Aufgabe der Nationalsozialisten, so ge­ben die beiden Autoren die protokollierten Aussagen von Hitler wie­der, „den riesenhaften Ku­chen handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn erstens beherrschen, zweitens verwalten und drittens ausbeuten können“. Damit bekäme das Deutsche Reich „genug fruchtbares Ge­treideland und alle Erdölfelder, die es brauchte, um Autarkie zu errei­chen: ‚Was für England Indien war, wird für uns der Ostraum sein.‘55

Wenn Deutschland die Kontrolle über den europäischen Kontinent in Ost und West gewonnen habe, so Hitler am 8.3.1939 vor führen­den Vertretern der Wirtschaft, der Generalität und der NSD­AP, „wird Deutschland das größte Unternehmen der Geschichte beginnen. … Wir werden diese jüdi­sche Demokratie (die Vereinigten Staaten von Amerika) vernich­ten, und jüdisches Blut wird sich mit dem Dollar ver­mischen.56

Ohne Industrie und Banken (Finanzkapital) kein Weltkrieg

Ohne die aktive Beteiligung der Industrie an der Hochrüstung ab 1933 hätte der Zweite Weltkrieg nicht begonnen werden können.

Das gilt insbesondere für den damals größten Chemiekonzern der Welt, die IG Farben. 1947 erklär­te Heinrich Bütefisch (ehemals NSD­AP), Vorstandsmit­glied des IG-Farben Konzerns: „Ohne die IG Far­ben, insbesondere ohne die IG Produktion auf den Gebieten des syn­thetischen Gummis, des syn­thetischen Treibstoffs und des Magnesi­ums wäre es für Deutschland ausgeschlossen gewesen, einen Krieg zu führen.57 Magnesium war für die Produktion von Sprengstoffen und Brandbomben erforderlich.

Andererseits hatten die Großbanken, vor allem die Deutsche Bank, „einen entscheidenden Einfluss auf die deutsche Industrie58 und da­mit auch für ihre Kriegsvorbereitungen. Sie spielten auch eine ent­scheidende Rolle bei der Finanzierung der gigantischen Aufrüstung.

Joachim Fest behauptete in seiner Hitlerbiografie, die 1973 zum ersten Mal erschienen ist, entge­gen all diesen Tatsachen: “Tatsächlich war er (Hitler) in einem wohl beispiellosen Grade alles aus sich und alles in einem.59Die Erupti­on, die er entfesselte, verriet … bis in die Wochen des Unter­gangs seinen lenkenden Willen.60 Er habe nur sich selbst verwirk­licht und keine Interessen außer seinen eigenen vertreten. Es war also nur Hitlers Krieg.

2003 waren die Töne von Fest leiser: Er bestätigte indirekt, dass der Hitlerfaschismus dem Interes­se des Kapitals diente: „Ein Wortführer des Kapitalismus im hergebrachten Sinne war er (Hitler) je­denfalls nicht.“ Richtig, er war ein Wortführer des Kapitalismus nicht im „her­gebrachten Sinne“, also im bürgerlich-demokratischen Sinn, sondern im „nicht hergebrachten“, faschistischen Sinne. Hitler war für Fest zwar ein Wortführer des Kapitals, aber dennoch ein Kommunist.

Fanatischer Glaube an den Endsieg – Volksgemeinschaft

Laut Fest waren die „Nationalsozialisten“, obwohl sie nicht die Ver­staatlichung der Produktions­mittel betrieben hätten, dennoch sozia­listisch gewesen. Hitler habe „einen weit klügeren Einfall“ gehabt. Er sozialisierte, in eigenen Worten ‚nicht die Betriebe, sondern den Menschen‘“. Die „sozia­le Gleichschaltung“ habe in einer Art „Ver­staatlichung“ des Menschen, seiner Unterwerfung unter den „natio­nalsozialistischen Staat“ bestanden.

Weiter führt Fest aus, „hat er (Hitler) den von Marx herkommenden Begriff der klassenlosen Gesell­schaft einfach durch die Vokabel der ‚Volksgemeinschaft‘ ersetzt und den immer noch Furcht erre­gend so­zialistisch klingenden Begriff als eine Art ständiger Verbrüderungsfei­er verkauft.61 Die „Volksgemeinschaft“ des „Nationalsozialis­mus“ wurde „sozialistisch“, indem man eine Vokabel aus­tauscht.

Fest verschweigt, wem die „soziale Gleichschaltung“ diente. Sie diente der Kriegstüchtigkeit zur Er­oberung ganz Europas in West und Ost. „Dazu müssen wir das ganze deutsche Volk bringen. Es muss ler­nen, … fanatisch an den Endsieg zu glauben,“ so Hitler am 10.11.1938 in einer Rede vor der Presse.62Es (das gan­ze Volk) muss erzogen werden zu dem absoluten, sturen, selbstverständlic­hen, zuversichtlichen Glauben: Am Ende werden wir alles das erreichen, was not­wendig ist.“63 Für die geplanten Raub­kriege brauchte der angeblich kommunistische Hitler einen „Zustand der nationalen Begeisterung.64

Dazu ist es auch notwendig, dass gerade die Presse sich ganz blind zu dem Grundsatz bekennt: Die Führung handelt richtig!65 Die Führung also, die den Zweiten Weltkrieg ansteuerte. Dank einer gleich­geschalteten Presse sollte „die ganze Nation wie eine ge­schlossene Truppe“ antreten.

Planung von Angriffskriegen: Motor der Wirtschaft (Stichpunkte)66

  • Rüstungsausgaben:
  • 1,9 Mrd. RM in 1933; 18,4 Mrd. In 1938; 128,4 Mrd. in 1944
  • 1933 1,5 % des BIP, 1939 dagegen 23 % und 1943 70 %
  • Anteil Rüstungs -und Militärausgaben am Reichshaushalt: 23,4 Prozent 1933, 37 Prozent in 1936, fünfzig Prozent in 1938 und 84 Prozent in 1944.67
  • Staatsschulden 12 Mrd. RM in 1933, 44 Mrd. RM in 1938, 380 Mrd. In 1944
  • Notenumlauf der Reichsbank: Ende 1932: 3,56 Mrd., Oktober 1939: 11Mrd.; Ende Dezember 1943: 33,68 Mrd. RM
  • Arbeitslosigkeit sank von 4,8 Mio. in 1933 auf 51.800 in 1939.
  • Sozialausgaben fielen von 2,3 Mrd. RM in 1933 auf 0,4 Mrd. RM in 1937.

Was bedeutete „national“ für die NSDAP?

Wir haben gesehen, dass der Hitlerfaschismus das Ziel hatte, die Ausbeutung von Lohnabhängigen maximal zu steigern, jeden Wider­stand mit Terror zu unterdrücken und einen Krieg zur Eroberung der Vorherrschaft in Europa zu beginnen, ohne es offen anzukündigen. Das soll das nationale Inter­esse Deutschlands gewesen sein.

Im Programm der NSDAP von 1920 heißt es im Artikel 4, dass nur Volksgenossen, die deutschen Blutes sind, Staatsbürger sein können. „Kein Jude kann daher Volksgenosse sein,“ auch kein Auslän­der oder Einwanderer, der kein deutsches Blut vorweisen kann. „Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muss unter Fremdengesetzgebung stehen“ (Artikel 5). Einbürgerun­gen werden abgelehnt.

Wir fordern, dass sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die Gesamtbevölkerung des Staates zu er­nähren, so sind die Angehörigen fremder Nationen (Nicht-Staatsbürger) aus dem Reich auszuwei­sen“ (Artikel 7). Ausweisung nennt sich nach Weidel und Höcke heute „Remigration“.

Jede weitere Einwanderung Nichtdeutscher ist zu verhindern. Wir fordern, dass alle Nichtdeut­schen, die seit dem 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind, sofort zum Verlassen des Rei­ches gezwungen werden.“ (Artikel 8)

Die NSDAP war eine völkische Partei. Sie schürte die Feindschaft zwi­schen den Lohnabhängigen verschiedener Nationen. Sie war nicht national im Sinne von sozialen Interessen der Mehrheit der Men­schen einer Nation, sondern ultranationalistisch, da sie von der Überlegenheit der arischen Deut­schen über allen anderen Völkern ausging. Sie förderte damit die Bereit­schaft, gegen andere Völker im Interesse des eige­nen in den Krieg zu ziehen. Für die Verbreitung dieser völkischen Grundhaltung mitsamt des damit verbundenen Antisemitismus be­kam die NSDAP Spenden von Ka­pitalisten wie Stinnes, Thyssen, Flick, Krupp und anderen. Auf dieser Grundlage wurde die NSDAP in der Wirtschaftskrise ab 1929 zur stärksten Par­tei.

Die AfD und Weidel hoffen, auf völkischer Grundlage 2029 in moder­nisierter Anknüp­fung an den Hitlerfaschismus zur stärksten Partei zu werden.

AfD: völkischer Faschismus mit „sanftem“ Auftritt

Die Hitlerfaschisten zeichneten sich durch eine ungeheure Brutalität und Skrupellosigkeit aus, die Interessen des Kapitals mit terroristi­schen Mitteln durchzusetzen. Angesichts der grundlegenden Sozial­partnerschaft und der unübersehbaren Schwäche der Arbeiterbewe­gung in Deutschland ist ein solcher Terror zur Zeit nicht notwendig. Marxismus und Sozialismus spielen in der gegenwärti­gen Arbeiter­bewegung Deutschlands nur eine verschwindende Rolle.

Die AfD ist also heute nicht gezwungen, sich zu Demagogie-Zwecken sozia­listisch zu verkleiden. An­tikapitalistische Töne sind nur verein­zelt zu hören. Wahlen müssen anders gewonnen werden, vor allem mit völkischem Nationalismus und damit, die „Migrations­frage“ zur wichtigsten Frage zu ma­chen.

Das völkische Grundver­ständnis, das die NSDAP ausgezeichnet hat, ist sehr lebendig. Allerdings er­setzt die AfD Antisemitismus (Ju­denhass) durch die bedingungslose Unterstützung Israels, um von ihrer Sympathie für den damaligen Antisemitismus abzulenken.

Die AfD (unterstützt von anderen bürgerlichen Parteien) konzen­triert sich darauf, Migranten als größte Bedrohung Deutschlands hin­zustellen. Neuer Sündenbock – altes Ziel. Es geht darum, jede Ver­antwortung des Kapitals für die gegenwärtige Krise der Kapitalverw­ertung und der Staatsfinan­zen abzustreiten. Ein „Remigrationsproj­ekt“ mit „wohltemperierter Grausamkeit68, d. h. die Aus­weisung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund soll die Lösung für die soziale Frage sein und Wohlstand für Deut­sche schaffen. 38 Prozent der Menschen mit niedrigem Einkommen haben bei der Wahl vom 23.2.2025 die AfD gewählt69, eine Partei, die den Unter­gang Deutschlands beschwört, wenn die „Umvolkung“ durch Mi­granten nicht beendet würde. Die Migrationsfrage ist auch für die Eli­tenzeitung Deutschlands, die FAZ, die Hauptfrage. „An der Migration entscheidet sich die Zukunft Europas. Alles andere ist zweit- oder drittrangig.70 Die von Weidel und Höcke geforder­te mil­lionenfache „Remigration“ geht weit über die Verhinderung „illega­ler Einwande­rung“ hinaus, die gegenwärtig Konsens im Bundestag ist.

Der internationale Hauptfeind der AfD scheint zur Zeit nicht mehr Russland zu sein. Die AfD dra­piert sich als Partei des Friedens und der Entspannungspolitik. Sie hebt sich so gegenüber CDU/CSU, SPD und den Grünen ab, obwohl sie die gigantischen Aufrüstungspläne grundsätzlich befür­wortet, die der „Kriegstüchtigkeit“ im Kampf ge­gen Russland dienen.

Allein angesichts all der skrupellosen völkischen Lügen und Verfälschun­gen verbietet es sich, den Worten völkischer Parteien zu vertrauen. Auch wenn sie vom „Wohl Deutschlands“ sprechen, vom nationa­len Interesse Deutschlands, bleiben sie Par­teien des Kapitals, die sich den abhängig Beschäftig­ten anbiedern, um ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen und mit einer riesen­haften Aufrüstung die „Kriegs­tüchtigkeit“ für einen Krieg unbekann­ter Dimension gegen eine an­geblich drohende russi­sche Invasion herzustellen. Um ihr Ziel einer großen Koalition mit der CDU/CSU unter ihrer Füh­rung zu erreichen, muss sich die AfD unbe­dingt als radikale Oppositionspartei gegen die „System­parteien“ aufbauen und dabei tarnen, dass sie ebenfalls eine Partei ist, bei der die Förderung der Kapitalverwertung im Mit­telpunkt steht. An der Begriffsverwirrung um Kommunismus, Sozialismus und Faschismus hat das Kapital im Sinne der Desorientierung der Massen größtes Interesse.

Literatur:

Eberhard Czichon, Wer verhalf Hitler zur Macht? Zum Anteil der deutschen Industrie an der Zerstö­rung der Weimarer Republik, Köln 1967.

Joachim C. Fest, Hitler, Eine Biographie, Frankfurt/Berlin 1987.

Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein, Ham­burg 1987.

Björn Höcke, Nie zweimal in denselben Fluss, Lüdinghausen 2023.

Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Fa­schismus 1918-1945. Doku­mente, Köln 1978.

Otto Köhler: …und heute die ganze Welt. Die Geschichte der IG Farben BAYER, BASF und HOECHST, Köln 1990.

Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschis­mus in Quellen und Dokumenten, Köln 1977.

Wolfgang Michalka, Deutsche Geschichte 1933-1945. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Frankfurt 1999.

OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States) Er­mitt­lungen gegen die Deutsche Bank 1946-47, Nördlingen 1985.

OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States) Ermittlungen gegen die Dresdner Bank 1946, Nördlingen 1985.

Josef Winschuh, Gerüstete Wirtschaft, Berlin 1939.

Robert K. Wittman, David Kinney, „Die Rosenberg-Papiere — die Suche nach den verschollenen Ta­gebüchern von Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg“, München 2016.

1vgl. www.rtl.de/news/alice-weidel-nach-gespraech-mit-elon-musk-adolf-hitler-war-ein-linker-id2023497.html

2zit. nach www.trtdeutsch.com/news-inland/hitler-ein-kommunist-gauland-wi­derspricht-weidel-18266302

3Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Fa­schismus 1918-1945 Dokumente, Köln 1978, S. 35.

4https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum#Kritik_2

5DER SPIEGEL 44/1979: Im Bayrischen Rundfunk, und nicht etwa nach einer Sauftour, ließ Strauß sich den Satz einfallen: »So­wohl Hitler wie Goeb­bels wa­ren im Grunde ihres Herzens Marxisten.« Und: »Hitler hat so­gar, ich muß aus dem Gedächtnis zi­tieren, einmal erklärt, daß der Natio­nalsozialismus die folge­richtigste und beste Konsequenz der mar­xistischen Lehre sei.«; ww­w.spiegel.de/politik/die-letzten-wurden-1934-ermordet-a-ade579c6-0002-0001-0000-000039867302

6https://www.mein-kampf-edition.de/?page=band2%2Fp127.html&term=null#

7Joachim C. Fest, War Adolf Hitler ein Linker? https://taz.de/Aus-dem-Archiv/!6061494/ 27. September 2003.

8https://www.focus.de/politik/deutschland/fluechtlinge-hitler-meinungsfrei-heit-weidels-aussagen-im-faktencheck_id_260622862.html

9Karl Marx/Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei MEW 4, Ber­lin 1974, S. 482.

10ebda. S. 481.

11vgl. taz 9.9.2017

12vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Björn_Höcke#„Nie_zweimal_in_den­selben_Fluss“ und www.ksta.de/kultur-medien/wolf­gang-benz-bjoern-hoecke-ist-bekennender-voelkischer-rassist-wie-hitler-214954

13Merkur 20.02.2025

14Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein, Ham­burg 1987, S. 136.

15https://taz.de/Weidel-zur-AfD-Kanzlerkandidatin-gewaehlt/!6061592/ vgl. auch Sigrid Schüssler, ex-NPD u. Pegida, Magdeburg 9.2.2015: „Die Nazis ste­hen da drüben“ (gemeint: Gegendemonstranten) www.youtube.com/
watch?v=52g4A6avcZs; 5:37

16Fritz Fischer, Deutsche Kriegsziele, in Ernst Graf Lynar, Deutsche Kriegsziele 1914-1918, Frankfurt 1964, S. 25 u. S. 29.

17Joachim C. Fest, Hitler, Frankfurt/Berlin 1987, 195.

18vgl. Ralph Altmann www.telepolis.de/features/Nationalsozialismus-ist-ein-Lue­genwort-5076747.html?seite=all

19Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Fa­schismus 1918-1945. Dokumente, Köln 1978, S. 29-32.

20Joachim C. Fest, Hitler. Eine Biographie, Frankfurt/Berlin 1973, S. 192.

21Hörster-Philipps, S. 35.

22Wirtschaftswoche 15.12.2024.

23https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Vögler

24Hörster-Philipps, a.a.O., S. 112.

25https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hugenberg

26Eberhard Czichon, Wer verhalf Hitler zur Macht? Köln 1967, 19

27Hörster-Philipps, a.a.O. S. 110.

28ebda.

29Die Stimmen für die KPD nahmen von 1928 bis Ende 1932 um 2,7 Mio. zu (von 3,26 Mio. auf 5,98 Mio.), die der SPD nahmen um 1,9 Mio. ab (von 9,15 Mio. auf 7,25 Mio.). Quelle: Ekkehard Lieberam, Die dritte Große De­pression, Berlin 2009, S. 64.

30Herbert Hömig, Heinrich Brüning Kanzler in der Krise der Weimarer Republik (pdf), https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=f0e80fd6-d464-614f-0006-d890852d4428&groupId=252038

31vgl. OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States). Er­mittlungen gegen die Dresdner Bank 1946, Nördlin­gen 1985, XVI)

32Czichon a.a.O. 35 ff.

33ebda. 42

34https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Schleicher

35ebda. 44

36ebda. 47, Fußnote 171

37ebda. 49

38ebda. 51

39Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Köln 1978, S. 161.

40Michalka, a.a.O., S. 20.

41Hörster-Philipps, a.a.O., 149.

42ebda., S. 162

43Michalka, a.a.O., S. 32.

44Joachim C. Fest, Hitler. Eine Biographie. Frankfurt/Berlin 1987, S. 621.

45Josef Winschuh, Gerüstete Wirtschaft, Berlin 1939, S. 227.

46Wolfgang Michalka, Deutsche Geschichte 1933-1945. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik. Frankfurt 1999, S. 110.

47Michalka, a.a.O., S. 110 f.

48Hörster-Philipps 1978, S. 266 f.

49Großraumwehrwirtschaft: Deutsche Kriegsziele, formuliert von industriellen Experten von Dietrich Eichholtz, Neues Deutsch­land 29. August 2009.

50https://www.jstor.org/stable/j.ctv1168wkc

51http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Kriegsgeschichte/eichholtz3.html

52Michalka, a.a.O., S. 107

53ebda. S. 166

54ebda. S. 116

55Robert K. Wittman, David Kinney, „Die Rosenberg-Papiere — die Suche nach den verschollenen Tagebüchern von Hitlers Chefi­deologen Alfred Rosenberg“, München 2016, 368.

56Michalka, a.a.O., S. 122

57Otto Köhler … und heute die ganze Welt, Köln 1990, 2005.

58OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States). Ermittlun­gen gegen die Deutsche Bank 1946-47. Nördlin­gen 1985, 87.

59Fest, Hitler. Eine Biographie. a.a.O., S. 18.

60ebda., S. 17

61Fest, Hitler. Eine Biographie, a.a.O S. 103.

62Michalka, a.a.O., S. 161.

63ebda., S. 162.

64ebda., S. 165

65ebda., S. 162

66Michalka Anhang Tabellen und Statistiken; Statistische Praxis 1. Jg. Heft 1 – DIW 1947; https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ruestungsausgaben-1928-1943; vgl. Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschis­mus in Quellen und Dokumenten, Köln 1977.

67https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/wirtschaft

68Björn Höcke, Nie zweimal in denselben Fluss, Lüdinghausen 2023, 254.

69Quelle: infratest dimap zit. nach Nachdenkseiten, 24.2.2025, https://ww­w.nachdenkseiten.de/upload/bilder/250224-Frieden-Wahl­verlierer-02.jpg

70von Altenbockum FAZ 26.2.2025.

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