Zu den Interessen, das Wesen von Faschismus auf den Kopf zu stellen
Inhaltsverzeichnis
Musk, Weidel und Hitler – im Westen nichts Neues! 4
Fragen über Fragen 4
Weidels Geschichtsfälschung – etwas Neues? 4
Was bedeuten Kommunismus und Sozialismus? 5
Was bezwecken Weidel & Co. mit ihrer Begriffsverwirrung? 5
Weidel und AfD: voller Sympathie für faschistischen Terror 5
Warum nannte sich die NSDAP sozialistisch? 6
NSDAP – eine Partei des Kapitals von Anfang an 7
Weltwirtschaftskrise: Aufschwung des Faschismus 8
Auf dem Weg zur Machtübergabe an Hitler 9
Arbeitsbeschaffung durch Aufrüstung 10
Bekenntnis zum Privateigentum – „nationaler Sozialismus“? 10
Ermächtigungsgesetz von Industrie befürwortet 11
Liquidierung des „nationalen Sozialismus“ 11
Wie wurde die Kapitalbildung gefördert? (Stichpunkte) 12
Hauptziel des Hitlerfaschismus – Sieg im Weltkrieg 12
Eroberungskrieg als „Selbstverteidigung“ 12
Hauptziel: Eroberung der Sowjetunion 13
Ohne Industrie und Banken (Finanzkapital) kein Weltkrieg 14
Fanatischer Glaube an den Endsieg – Volksgemeinschaft 14
Planung von Angriffskriegen: Motor der Wirtschaft 15
Was bedeutete „national“ für die NSDAP? 15
AfD: völkischer Faschismus mit „sanftem“ Auftritt 16
Literatur: 17
Musk, Weidel und Hitler – im Westen nichts Neues!
Fragen über Fragen
„Nationalsozialisten, wie das Wort schon sagt, waren Sozialisten«, sagte Alice Weidel am 9. Januar 2025 in ihrem Online-Gespräch mit dem Multimilliardär und AfD-Unterstützer Elon Musk auf dessen Plattform X. Und betonte ferner: Hitler sei nicht rechts gewesen; er „war ein Kommunist“.1 “Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war“, bekräftigte Weidel in einem RTL/ntv-Interview.2 Dazu Hitler selbst als Führer über die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. „Ihr Ziel heißt ganz kurz: Vernichtung und Ausrottung der marxistischen Weltanschauung.“3 Weidel stellt also Hitler als „Kommunisten“ hin, der, wie er selbst sagte, die Weltanschauung ausrotten wollte, die den „Kommunismus“ zum Ziel hat. Das ist eine unglaubliche Geschichtfälschung. Bevor wir zu dem Schluss kommen, all das sei absurd, sollten wir uns zunächst zwei Fragen stellen. Erstens: Steht Weidel damit alleine? Zweitens: Was bedeuten– Kommunismus und Sozialismus nach der „marxistischen Weltanschauung“? Dann können wir weiterhin untersuchen, welche Interessen hinter solchen frechen Fakes stecken und was sie verdecken wollen.
Als pdf herunterladen oder hier …
Weidels Geschichtsfälschung – etwas Neues?
Die mediale Empörung über Weidels Versuch, historische Fakten auf den Kopf zu stellen, ist einerseits zu begrüßen. Aber sie ist nicht wirklich ehrlich. Denn die Frage nach den Interessen hinter solchen Geschichtsfälschungen wird dabei nicht gestellt. Andererseits gab es lange vor Weidel schon etliche Bemühungen, die geschichtlichen Versuche, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen, als Faschismus zu diffamieren. Und es gab Beschimpfungen dieser Art gegen Kommunisten und Sozialdemokraten in Form von Adenauers Anwendung der „Hufeisentheorie“4 bis hin zu Entgleisungen à la Strauß.5 „Rechtsextremismus“ (sprich Faschismus in seinen verschiedenen Schattierungen) wird heute allgemein mit dem „Linksextremismus“ (Sozialismus/Kommunismus) gleichgesetzt. Selbst Hitler berichtet, dass er und seine Mitstreiter von Seiten konservativer politischer Gegner als „Marxisten“ beschimpft wurden.6 Joachim Fest, in seinen politischen Anfängen CDU-Abgeordneter in Berlin-Neukölln, stieg 1973 im Jahr des Erscheinens seiner Hitlerbiografie zum Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) auf und blieb es bis 1993.
Er widmete der Frage „War Adolf Hitler ein Linker?“ 2003 einen eigenen Artikel, der in der taz abgedruckt wurde. Dort nennt er Hitler einen Sozialisten, weil er, „nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb.“7 Auch Weidel klagt im Gespräch mit Musk den „Sozialisten“ Hitler an: „Weißt Du, was die erste Sache war, die Hitler tat? Er schaltete die freie Rede aus, kontrollierte die Medien. Ohne das wäre er nie so erfolgreich gewesen.“8 Das ist natürlich nicht ganz falsch. Aber welchem Zweck diente die Gleichschaltung? (s. dazu Seite 14 f.)
Was bedeuten Kommunismus und Sozialismus?
Marx gilt gemeinhin als Begründer dieser „marxistischen Weltanschauung“. Laut seinem Kommunistischen Manifest vom Februar 1848 ist „kommunistisch“ eine Gesellschaft, in der alle Klassen aufgehoben sind, vor allem diejenigen, die auf dem Gegensatz von Kapital und Lohnarbeit beruhen – also eine klassenlose Gesellschaft: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“9 In dieser klassenlosen Gesellschaft wären also auch Staat und Parteien abgestorben. An ihre Stelle wäre die Vereinigung (Assoziation) all ihrer Individuen getreten, also ihre Selbstregierung. Eine solche kommunistische Gesellschaft hat es bisher noch nirgendwo gegeben, auch wenn heute Gesellschaften als „kommunistisch“ bezeichnet werden, in der Parteien, die sich kommunistisch nennen, die Staatsmacht inne hatten oder noch haben.
Eine kommunistische Gesellschaft kann nicht mit einem Schlag als Utopie verwirklicht werden. Sie setzt als ersten Schritt voraus, „alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staates, d.h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats zu zentralisieren.“10 Eine solche Gesellschaft wird gemeinhin als „Sozialismus“ bezeichnet. Die Repräsentanten dieses neuen Staates wären nur solange Kommunisten im Sinne von Marx, als sie Schritte zur Selbstregierung der Gesellschaft, d. h. zu einer klassenlosen Gesellschaft ohne Staat und ohne private Verfügung über die Produktionsmittel unternehmen.
Nach Marx ist das Ziel von Sozialismus und schließlich Kommunismus die Überwindung des Kapitalismus und damit der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Was bezwecken Weidel & Co. mit ihrer Begriffsverwirrung?
Indem Weidel und ihre AfD Hitler und seine Partei zu Kräften erklären, die den Sozialismus verwirklichen wollten, streiten sie jede Verantwortung von Kapitalisten aus Industrie, Banken und Großgrundbesitz für die Übertragung der Regierungsgewalt an den Hitlerfaschismus ab, frei nach dem Motto, das Terrorsystem „Drittes Reich“ habe mit Kapitalismus nichts zu tun gehabt. Das jedenfalls posaunt eine Alice Weidel hinaus, die von der Investmentbank Goldman Sachs ins Vorstandsbüro von Allianz Global Investors wechselte, bevor sie zur Beraterin bei Gründungen kapitalistischer Unternehmen wurde.
Alle Verbrechen des Hitlerfaschismus sollen laut Weidels AfD auf das Konto von angeblichen Sozialisten und Kommunisten gehen, darunter auch die tausendfachen Ermordungen von Kommunisten selbst, von Sozialisten, Pazifisten, anderen Oppositionellen usw., darüber hinaus andere weitgehend ungesühnte Massenmorde in Konzentrationslagern, in Lagern für Kriegsgefangene, bei der mörderischen Sklavenarbeit der Zwangsarbeiter aus ganz Europa, bei den zahllosen ungesühnten Kriegsverbrechen in allen eroberten Ländern und Gebieten. Selbst der größte Massenmord der Geschichte an 27 Millionen Bürgern der Sowjetunion, der bis heute nicht als Völkermord bezeichnet wird, soll von „Kommunisten“ begangen worden sein. Auch die Ermordung von 6 Millionen Juden vor allem aus Polen und der Sowjetunion wurde nach Weidel nicht von Rechten, sondern von Linken begangen.
Weidel und AfD: voller Sympathie für faschistischen Terror
Hinter diesem dünnen Tarnvorhang können AfD und Weidel allerdings ihre offene Sympathie für den Hitlerfaschismus nicht verbergen. AfD und Weidel persönlich beklagen den „Schuldkult“.11 Sie möchten keine Schuld Deutschlands an den Millionen Opfern des faschistischen Terrors anerkennen und diffamieren deshalb das Erinnern an diesen Terror als Kult. Der völkische Faschist Höcke,12 laut Weidel „ein sehr freiheitsliebender Mensch“,13 nannte das Holocaust-Denkmal in Berlin ein „Denkmal der Schande“. Die Erinnerung an den nahezu straflosen industriellen Massenmord14 zu verurteilen, beweist für sie also Liebe zur Freiheit. Weidel hält es auch für falsch, die Niederlage des Hitlerfaschismus von 1945 zu feiern und zu begrüßen. Ihr wäre also lieber, der deutsche Faschismus hätte den Krieg gewonnen und die Weltherrschaft erobert.
Wenn die Regierung Hitler links gewesen wäre, müssten andererseits Linke die eigentlichen Faschisten sein. Und so nannte Weidel z. B. auch die 12.000 Demonstranten gegen den Parteitag der AfD in Riesa „rot-lackierte Nazis“.15 Die AfD jedenfalls kann in ihrer Projektion nicht faschistisch sein. Sie sei rechts, national und konservativ, aber nicht „sozialistisch“ wie die Hitlerpartei.
Warum nannte sich die NSDAP sozialistisch?
Deutschland wollte im Ersten Weltkrieg die Vorherrschaft in Europa erobern. Kriegsziele waren u. a. die Annexion des französischen Erzbeckens von Briey in Lothringen, die Annexion Luxemburgs und belgischer Gebiete um Lüttich (alles formulierte Kriegsziele der deutschen Montanindustrie) sowie die Annexion polnischer Grenzstreifen und Litauens sowie die Zerlegung Russlands in eine Vielzahl von Nationalstaaten.16 Millionen Menschen wurden für diese Ziele des Kapitals verheizt, auch als ein Sieg Deutschlands schon nicht mehr möglich war.
Um den für all das verantwortlichen Industriekapitänen, Großgrundbesitzern, Generälen usw. die politische Macht zu entreißen, bildeten sich in der Novemberrevolution Ende 1918 und danach an vielen Orten Arbeiter- und Soldatenräte, regional – wie in Bayern – sogar sozialistische Regierungen. Vor allem Arbeiter traten zahlreich für Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus ein, der für den Weltkrieg verantwortlich war. Teilweise waren sie beeinflusst durch die sozialistische Revolution in Russland.
Als Reaktion auf die Novemberrevolution gründete sich am 5. Januar 1919 die Deutsche Arbeiterpartei (DAP). Sie gehörte der völkischen Bewegung an. Im September 1919 stieß Hitler in seiner Funktion als Spitzel der Reichswehr zur DAP, wurde hier zum Führer und betrieb die Umbenennung der DAP in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Sie erfolgte am 20. Februar 1920.
Die NSDAP war eine Partei der Konterrevolution. Sie wollte an der breiten Stimmung für Sozialismus anknüpfen, um sie in die Bahnen des Nationalismus zu lenken und Kräfte zu einer Revanche für die Niederlage 1918 zu gewinnen. Rudolf Heß, der spätere Stellvertreter des „Führers“, erklärte schon bald nach der Gründung der NSDAP, dass für Hitler „ein Wiederaufstieg nur möglich (ist), wenn es gelingt, die große Masse, besonders auch die Arbeiter, zum Nationalen zurückzuführen.“17 Ohne antikapitalistische Andeutungen und Versprechungen konnte die „Fahne des Sozialismus“ nicht glaubwürdig erscheinen. „Nationalsozialismus“ ist von Anfang an ein querfronttaktisches „Lügenwort“.18
Das Programm der NSDAP forderte in all seiner Demagogie u. a. die „Abschaffung des Arbeits- und mühelosen Einkommens“, die „restlose Einziehung aller Kriegsgewinne“, die „Brechung der Zinsknechtschaft“, die „Gewinnbeteiligung an Großbetrieben“, die „Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trusts) Betriebe“, die „Abschaffung des Bodenzinses“, die „unentgeltliche Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke“ und die „sofortige Kommunalisierung der Groß-Warenhäuser und ihre Vermietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende“.19 Zusätzlich forderte die Partei auch den „großzügigen Ausbau der Altersversorgung“, den „Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens“ und „die Hebung der Volksgesundheit“.
In seinen Reden griff der „Nationalsozialist“ Hitler aber vor allem „die Juden“ an, die das Geld besäßen. Sie müssten alle aus dem Deutschen Reich entfernt werden. „Deutsche seid einig und kämpft gegen die Juden. Denn die fressen uns den letzten Brocken auch noch weg.“20 Juden dienten Faschisten als Sündenbock. Es könnten aber auch andere „Fremde“ sein, z. B. Migranten oder „das Ausland“.
NSDAP – eine Partei des Kapitals von Anfang an
Hitler legte als Führer einer angeblich sozialistischen Arbeiterpartei von Anfang an großen Wert darauf, das Vertrauen führender Industrieller zu gewinnen. In einer Denkschrift für Industrielle führte Hitler am 22.10.1922 aus, dass „die „international-marxistisch“ eingestellten Angehörigen unseres Volkes über 40 Prozent unserer Gesamtbevölkerung dar(stellten). Eine entsetzliche Wahrheit besonders deshalb, weil in diesen 40 Prozent die aktivsten und tatkräftigsten Elemente der Nation zur Zeit vereinigt sind. Die ‚Bolschewisierung Deutschlands‘ jedoch bedeutet die Vernichtung der gesamten christlich-abendländischen Kultur überhaupt. In der voraussehenden Erkenntnis dieser Katastrophe und der Unzulänglichkeit der Mittel zu ihrer Abwehr wurde vor drei Jahren, am 5. Januar 1919 die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei gegründet. Ihr Ziel“, so Hitler ,„heißt ganz kurz: Vernichtung und Ausrottung der marxistischen Weltanschauung.“21 Kein Wunder, dass die Hitlerpartei bei einzelnen Großindustriellen schon früh Anklang fand.
Hugo Stinnes, der „Elon Musk seiner Ära“,22 war einer der skrupellosesten und aggressivsten Vertreter der Raubziele des deutschen Imperialismus im Ersten Weltkrieg. Mit der Montanindustrie als Kern herrschte er über ein Sammelsurium von Unternehmen mit 600.000 Beschäftigten. Stinnes unterstützte die „Arbeiterpartei“ Hitlers, damit diese sich im März 1923 in München führend an einem faschistischen Staatsstreich zur Beseitigung der parlamentarischen Demokratie Weimars beteiligen konnte.
Fritz Thyssen, Inhaber eines bedeutenden Stahlkonzerns, wurde nach dem gescheiterten Hitler-Putsch von 1923 zu einem der größten Finanziers und Förderer der „Nationalsozialisten“. Er trat allerdings erst 1931 in diese „Arbeiterpartei“ ein.
Albert Vögler, ab 1926 Vorstandschef der Vereinigten Stahlwerke, zu denen auch Thyssen gehörte, führte auf einer Tagung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie im März 1924 aus: „Es muß unsere Aufgabe sein, die Arbeiterschaft wieder mit nationalen Geiste zu erfüllen.“ Dass die „NSDAP“ genau das tat, gefiel ihm. Schon 1923 schrieben Vögler und Fritz Springorum (Hoesch-Konzern), „sie ‚stünden‘ Hitler, der mit seiner Bewegung eine Bresche in die sozialdemokratische Arbeiterschaft geschlagen habe, sympathisch gegenüber, hätten ihn auch wiederholt geldlich unterstützt, aber er dürfe keine Dummheiten machen.“23
Die meisten Industriellen hielten allerdings damals eine offene Unterstützung der „sozialistischen“ Hitlerpartei nicht für angebracht. Hitler saß bis Ende 1924 im Gefängnis. 1924 bis 1929 gab es einen Wirtschaftsaufschwung, so dass „Nationalsozialismus“ nur eine geringe Anziehungskraft hatte. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1928 kam die NSDAP auf 2,6 Prozent der Stimmen. Sie hatte noch keinen Masseneinfluss.
Hitler ließ nicht nach, in nicht-öffentlichen Versammlungen führende Industrielle auf seine Seite zu ziehen. Großindustriellen, Bankern, Großgrundbesitzern und Politikern des Hamburger Nationalklubs von 1919 erklärte er am 28. Februar 1926 in Hamburg, der Nationalsozialismus diene dem „Versuch, an die Masse heranzukommen.“ „Wenn heute eine neue Bewegung kommt, die sich um die breite Masse wirklich sorgt – denken Sie nicht, dass sie den Kampf anders führen kann als fanatisch sozial und gerecht eingestellt,“ und führte weiter aus: „So muss eine Bewegung, die Gutes erreichen will, …; sich selbst der Masse bedienen, die Träger sein kann, und das ist nur die breite Masse. Diese breite sture Masse, die vernarrt und verbohrt für den Marxismus kämpft, ist die einzige Waffe für die Bewegung, die den Marxismus brechen will“.24
Auf einer ähnlichen Veranstaltung im Ruhrgebiet konnte Hitler Emil Kirdorf gewinnen. Kirdorf saß wie Thyssen im Aufsichtsrat der Vereinigten Stahlwerke. Er ließ sich 1927 Hitler persönlich vorstellen und nahm 1929 als Ehrengast am Nürnberger Parteitag der „NSDAP“ teil.
Alfred Hugenberg, ehemals Generaldirektor des Kruppkonzerns, kontrollierte nach 1918 mit dem größten deutschen Zeitungs- und Filmkonzern die Hälfte der deutschen Presse. „Er trug mit nationalistischer und antidemokratischer Propaganda maßgeblich zur Zerstörung der Weimarer Republik bei“.25
1928 wurde er Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Hugenberg verband sich mit Hitler und stellte ihn beim Kampf für einen Volksentscheid gegen den Young-Plan als „nationalen Führer“ vor. Dieser Plan reduzierte die Reparationszahlungen Deutschlands auf 112 Mrd. Reichsmark bis 1988(!). Der Volksentscheid scheiterte. Der SPD-geführte Reichstag nahmen den Young-Plan an. Hugenberg machte die NSDAP salonfähig und verschaffte ihr damit die notwendigen finanziellen Spenden.26 Diese halfen, die Reichstagswahlen vom 14. September 1930 mit 18,3 Prozent der Stimmen statt wie 1928 mit 2,6 Prozent abzuschließen. 6,4 Millionen wählten die Hitlerpartei statt 0,8 Millionen in 1928. Die Deutschnationale Volkspartei verlor die Wahlen von 1930. Ihre Stimmen fielen von 4,38 Mio. auf 2,46 Millionen. Warum soll man die Kopie wählen, wenn das Original „besser“ ist?
Weltwirtschaftskrise: Aufschwung des Faschismus
Die Weltwirtschaftskrise begann mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse am 24. Oktober 1929. Die Industrieproduktion von 1929 fiel in Deutschland bis 1932 auf weniger als die Hälfte. Die Arbeitslosigkeit stieg von 9,7 Prozent in 1928, über 22,7 Prozent in 1930 auf 44,4 Prozent in 1932.27
Die Wirtschaftskrise traf nicht nur die Arbeiterklasse, sondern ruinierte auch den Mittelstand. Es war die sogenannte Mitte, die die Abgeordneten der Hitlerpartei wählten. Ein Drittel ihrer 107 Abgeordneten waren Großgrundbesitzer, Fabrikanten und Kaufleute, ein weiteres Drittel höhere und mittlere Beamte.28 Nur 7 von 107 Nazi-Abgeordneten waren Arbeiter. Ihr Anteil an der Gesellschaft betrug jedoch fast die Hälfte.
Die Arbeiterparteien SPD und KPD steigerten ihre Stimmenzahl von 12,41 Millionen in 1928 auf 13,23 Millionen Ende 1932. Allerdings verschoben sich die Stimmen von der SPD auf die KPD.29 Die Arbeiterklasse radikalisierte sich in der Weltwirtschaftskrise in die kommunistische Richtung.
Auf dem Weg zur Machtübergabe an Hitler
Die Weltwirtschaftskrise beendete die Zeit der Großen Koalitionen unter Führung der SPD, die das Parlament noch als Gesetzgebungsorgan anerkannten.
Heinrich Brüning (Zentrum) regierte vom 30. März 1930 bis 30. Mai 1932 mit Hilfe von Notverordnungen. Der Artikel 48 der Weimarer Verfassung erlaubte es der Regierung, bei Gefährdung der Öffentlichen Sicherheit Grundrechte außer Kraft setzen und mit Notverordnungen an Stelle von Gesetzen zu regieren. Die Notverordnungen mussten vom Reichspräsidenten genehmigt werden. Die SPD tolerierte all das.
Brüning weigerte sich trotz des Wahlerfolgs der NSDAP, dem Druck aus Banken und Industriellen nachzugeben, Hitlerfaschisten ins Kabinett aufzunehmen. Er war Anhänger einer „Brandmauer“ zu Faschisten, wie man heute sagen würde, gestand aber in Bundesländern Koalitionen mit Faschisten zu.30 Das Kabinett Brüning machte „eine rechtsextremistische Politik“ „unter Ausschluss des politisch organisierten Rechtsextremismus.“31 Ohne Rücksicht auf ein Existenzminimum verfügte das Kabinett Brüning immer neue Kürzungen bei Löhnen und Sozialleistungen. Damit trieb es wachsende Teile der Bevölkerung in die Arme der NSDAP. Bei Schwerindustriellen stieß der wachsende Staatseinfluss bei den Großbanken und den Vereinigten Stahlwerken auf heftigen Widerspruch.
Brüning band die Subventionen für die hochverschuldeten ostelbischen Junker an den Verkauf von Land zur Ansiedlung von Kleinbauern. Großgrundbesitz, der nicht entschuldungsfähig war, sollte enteignet werden. Die Deutschnationale Volkspartei und völkische Faschisten bekämpften diese Notverordnungen als „Agrarbolschewismus“. Hindenburg wollte daraufhin keiner Notverordnung der Brüning-Regierung mehr zustimmen. Brüning trat am 30. Mai 1932 zurück.
Am 1. Juni 1932 ernannte Hindenburg Franz von Papen (Zentrum) zum Reichskanzler. Da von Papen anders als Brüning eine Regierungsbeteiligung der Hitlerpartei anstrebte, trat er aus dem Zentrum aus. Sein Kabinett der Barone stand unter Führung des Reichswehrministers General von Schleicher. Dieser repräsentierte eine Industriellengruppe, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht dazu bereit war, Hitler zum Kanzler zu machen. Sie wollten Hitler nur „einbinden“. Schleicher befürwortete zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine Arbeitsbeschaffung der Öffentlichen Hand. Kommunen und Kreise sollten in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften Aufträge für Wohnungsbau, Straßenbau usw. zu den geltenden Lohntarifen erteilen und mit Staatskrediten finanzieren.32 Das stieß auf Ablehnung z. B. der IG Farben, die mit Hermann Warmbold als Reichswirtschaftsminister im Papenkabinett vertreten war. Das Kabinett erlaubte daraufhin Arbeitsbeschaffung zu untertariflichen Löhnen. Papen strebte an, eine Präsidialdiktatur zu errichten. Der Artikel 48, der Notverordnungen erlaubte, sollte zur Dauereinrichtung werden, um die Parteienherrschaft zu überwinden. Papen hatte einen Vorgeschmack davon gegeben, als er die sozialdemokratische preußische Regierung am 20. Juli 1932 mit einem Staatsstreich entfernte.
Die Wahlen vom 6. November hatten dazu geführt, dass die Hitlerpartei 2 Millionen Stimmen verlor und die KPD zu Lasten der SPD 700.000 Stimmen gewann. Darauf trat Papen am 11.November, um den „ehrlichen Willen des Kabinetts zur nationalen Konzentration“ zu zeigen.33 Papen für die Übertragung der Kanzlerschaft an Hitler ein. Hindenburg lehnte jedoch entsprechende Eingaben von Industriellen und Bankern ab.
General Kurt von Schleicher war als Vertrauensmann des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg maßgeblich am Sturz der SPD-Regierung Müller im Frühjahr 1930 und an der Installation der beiden Folgekabinette unter Heinrich Brüning (März 1930) und Franz von Papen (Juni 1932) beteiligt. Nachdem er schon unter Papen als Reichswehrminister amtiert hatte, folgte er diesem im Dezember 1932 als Reichskanzler nach.34 Sein Plan war, öffentliche Arbeiten zu Tariflöhnen einzurichten, um Kaufkraft und Arbeitsplätze zu schaffen.35 Die Tariflohnpflicht wurde wiederhergestellt. Schleicher versuchte vergeblich, Gewerkschaftsvertreter als Minister zu verpflichten. Das Reichskommissariat für Arbeitsbeschaffung und Siedlung unter Günter Gereke, dem engsten Mitarbeiter Schleichers, forderte in einer Richtlinie: „Der Gewinn des Unternehmers ist auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken.“36 Papen sprach von einem „bolschewistischen Schleicher-Kabinett“. Die „kommunistische“ Regierung verfügte auch noch mit ihren staatlichen Aktienbeteiligungen über Einfluss in der Schwerindustrie, im Schiffbau und im Bankwesen. Schleicher wollte auch nicht aufgeben, auf den Gütern verschuldeter Junker Kleinbauern anzusiedeln. Schleicher und Gereke waren gegen die Machtübergabe an die Hitlerfaschisten, Schleicher versuchte dennoch, Hitler für seine Ziele zu gewinnen.
Arbeitsbeschaffung durch Aufrüstung
Wachsende Teile und schließlich die Mehrheit der Herren von Industrie, Bank und Großgrundbesitz hatten eine andere Vorstellung von Arbeitsbeschaffung. Sie wollten vor allem mit dem Ausbau des Heeres, der Rüstungsindustrie und entsprechenden kreditfinanzierten Staatsaufträgen einen Wirtschaftsaufschwung erzeugen. Eine starke Auto- und Flugzeugindustrie sei aufzubauen. Die Gewerkschaften sollten verboten werden, wie Hitler es schon im Mai 1932 versprochen hatte.37 Auf einem Treffen von Hitler und Papen am 4. Januar 1933 wurde vereinbart, dass Papen als Vizekanzler in ein Kabinett Hitler eintritt, die Gewerkschaften aufzulösen und „alle Bolschewisten, Sozialdemokraten und Juden“ aus leitenden Stellungen zu entfernen seien.38 Die Mehrheit der Konzernherren und Großgrundbesitzer und ihre Vertreter Papen und Hitler waren für die Abschaffung des Parlamentarismus. Die Konzentration auf die Aufrüstung machte Sinn, weil nur so ein neuer Krieg die Vorherrschaftspläne des Kapitals in Europa und in der Welt umsetzen konnte. Zu diesem Zweck mussten Arbeiterparteien, Gewerkschaften und jede Opposition verboten und mit brutalem Terror verfolgt werden.
Schleicher wollte seiner Entmachtung zuvorkommen und strebte die Auflösung des Reichstags ohne Neuwahlen, also einen Staatsstreich an. Hindenburg lehnte ab, woraufhin Schleicher am 28. Januar 1933 zurücktrat und Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. Die staatlichen Anteile an Banken und Konzernen wurde reprivatisiert, die verschuldeten Großgrundbesitzer nicht enteignet, die bürgerliche Demokratie beseitigt und in die offene Diktatur des Kapitals überführt.
Bekenntnis zum Privateigentum – „nationaler Sozialismus“?
Wenn man sich nur formal am Wort Nationalsozialismus aufhängt, müsste man Deutschland im Dritten Reich als ein sozialistisches Land bezeichnen. Hitler jedoch brauchte die sozialistischen Phrasen nicht mehr. Sie hatten ausgedient.
Nach der „Machtübergabe“ verkündete er am 20. Februar 1933 vor führenden Industriellen: „Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass ein Teil des Volkes sich zum Privateigentum bekennt, während ein anderer Teil des Volkes das Privateigentum ableugnet. … Wir müssen erst die ganzen Machtmittel in die Hand bekommen, wenn wir die andere Seite zu Boden werfen wollen.“39
Ende Februar 1933 wurden viele Repräsentanten der KPD unter dem Vorwand verhaftet, sie hätten den Reichstag angezündet und Regierungsgebäude, Betriebe, Schlösser und Museen in Brand stecken wollen, um einen Bürgerkrieg auszulösen.40 Die KPD konnte noch an den Wahlen am 5. März 1933 teilnehmen. 5 Millionen Wähler wählten sie, doch ihre 81 Mandate wurden vor der ersten Sitzung des Parlaments vom 21. März annulliert. So verschaffte sich die NSDAP die absolute Mehrheit. Wer die Macht hat, hat das Recht.
Mit Hilfe der Parteien der Mitte (Deutsche Zentrumspartei, Deutschnationale Volkspartei usw.) wurde am 23. März 1933 mit der notwendigen Mehrheit von zwei Dritteln der Abgeordneten das Ermächtigungsgesetz verabschiedet. Die faschistische Regierung konnte jetzt Gesetze erlassen, die Verfassung nach ihrem Belieben brechen und ungestraft Terror ausüben. Hitler bot dazu immer wieder an, u. a. in einer Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub am 27. Januar 1932: „Wir haben den unerbittlichen Entschluss gefasst, den Marxismus bis zur letzten Wurzel in Deutschland auszurotten.“41
Ermächtigungsgesetz von Industrie befürwortet
Gustav Krupp von Bohlen und Halbach hatte lange gezögert, die Kanzlerschaft Hitlers zu fordern. Jetzt teilte er am 24. März 1933, einen Tag nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes Adolf Hitler den Standpunkt des Reichsverbandes der Deutschen Industrie dazu mit: „Das Präsidium vertrat einmütig folgenden Standpunkt: Durch die Wahlen ist die Grundlage für ein stabiles Regierungs-Fundament geschaffen worden.“42 Auf der Grundlage dieses antidemokratischen Fundaments wurden der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB) am 2. Mai 1933 aufgelöst, die SPD am 22.6.1933 verboten und im Juli 1933 auch alle Parteien der Mitte. „Die politischen Parteien sind jetzt endgültig beseitigt,“ verkündete Hitler am 6.7.1933 und erklärte „die nationale Revolution“ für abgeschlossen.“43
Liquidierung des „nationalen Sozialismus“
„Die Revolution ist kein permanenter Zustand, sie darf sich nicht zu einem Dauerzustand ausbilden. Man muss den freigewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten.. Die Erziehung der Menschen ist dabei das Wichtigste.… Die Menschen … müssen zur nationalsozialistischen Staatsauffassung erzogen werden.“ (ebda.)
Ernst Röhm, Mitglied der Reichsregierung und Stabschef der SA (Sturmabteilung), einer braunen Armee von 4 Millionen Bewaffneten, hielt jedoch seine „Revolution“ nicht für beendet. „Doch aus dem Nebel der Phrasen vom ‚heiligen sozialistischen Wollen zum Ganzen’ hob sich nie ein definiertes Konzept“ des angestrebten SA-Staates, gab sogar Joachim Fest zu.44 Röhm und viele andere „Sozialisten“ wurden am 30. Juni 1934 ohne Anklage und Gerichtsverfahren eliminiert. Sie wurden beschuldigt, einen Putsch organisiert zu haben, den aber niemand bemerkt hatte, nicht einmal Röhm selbst. Auch der angebliche „Kommunist“ Schleicher entkam den Mördern nicht. Damit hatte der „Nationalsozialismus“ seinen „Sozialismus“ selbst liquidiert.
Der sogenannte nationale Sozialismus entpuppte sich als offene Diktatur des Kapitals zwecks Förderung der Kapitalbildung und Vorbereitung auf den Krieg zur Eroberung der Weltherrschaft. „Nun haben wir den sozialen Frieden bereits seit der Machtübernahme. Er ist einer der wichtigsten Programmpunkte der Bewegung, die auszog, das Nationale mit dem Sozialen zu verschmelzen. … Wir hatten seit 1933 keine Streiks, keine Aussperrungen, keine Lohnkämpfe, keinen sozialen Streit. Diese Einheit … (war) das Fundament des nationalen Aufstiegs, der gewaltigen Produktion und der ungestörten Aufrüstung.“45 Diese „innere Front“ sollte das Fundament eines „sozialen Friedens“ sein, mit dem die Blutopfer und Verzichte der Kriegswirtschaft ertragen werden, hieß es weiter. Der soziale Frieden diente aber schon vor dem Krieg dazu, dass Renditen maximal erhöht werden konnten.
Wie wurde die Kapitalbildung gefördert? (Stichpunkte)
- „Führerprinzip“ ab 1933 auch in den Betrieben
- Belegschaften – Gefolgschaften der Betriebsführer
- Betriebsgemeinschaften als Grundlage der „Volksgemeinschaft“; Abschaffung von Tarifverträgen
- Lohnstopp ab 1933
- Abschaffung des Achtstundentags
- Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit um 4-5 Stunden
- Berufsunfälle und -krankheiten: 1933 0,929 Mio; 1939 2,25 Mio.
- Reallöhne 1938 unter dem Niveau von 1928
- Zerschlagung der ADGB-Gewerkschaften
- Für Streikende und Oppositionelle Verhaftung, KZ, Gefängnis und Tod
- Index des realen Sozialprodukts pro Einwohner stieg von 76 in 1932 auf 158 in 1939 (1928=100).
- Verdopplung Industrieproduktion Juni 1939 gegenüber 1933
- Verdopplung Industrie- und Handelsprofite 1938 gegenüber 1933
Hauptziel des Hitlerfaschismus – Sieg im Weltkrieg
Das Hauptziel des Hitlerfaschismus bestand von Anfang an in der Eroberung der Weltherrschaft mit Krieg, in der Revanche für die Niederlage des deutschen Imperialismus im Ersten Weltkrieg.
Das lässt sich schon dem Programm der NSDAP von 1920 in groben Zügen entnehmen. Art. 1 fordert den „Zusammenschluss aller Deutschen auf Grund des Selbstbestimmungsrecht der Völker zu einem Groß-Deutschland.“ Groß-Deutschland sollte z. B. die Annexion von Böhmen, Mähren und Österreich beinhalten. Das geschah mit militärischen Mitteln und der Zustimmung Englands, Frankreichs und den USA.
In Art. 3 heißt es: „Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung unseres Bevölkerungsüberschusses.“ Es ging jedoch nicht vorrangig um Kolonien z. B. in Afrika, sondern um „Lebensraum“ im Osten Europas vor allem durch die Eroberung der Sowjetunion.
Eroberungskrieg als „Selbstverteidigung“
Der Hitlerfaschismus stellte den geplanten Überfall auf die Sowjetunion als Selbstverteidigung hin. In der geheimen Denkschrift über den Vierjahresplan schürte Hitler im August 1936 Panik: „Ein Sieg des Bolschewismus über Deutschland … , prophezeite er, „würde zu einer endgültigen Vernichtung, ja zu einer Ausrottung des deutschen Volkes“ führen.46 „Gegenüber der Notwendigkeit der Abwehr dieser Gefahr haben alle anderen Erwägungen als gänzlich belanglos in den Hintergrund zu treten! … Wenn es uns nicht gelingt, in kürzester Frist, die deutsche Wehrmacht … zur ersten Armee der Welt zu entwickeln, wird Deutschland verloren sein. … Die endgültige Lösung liegt in der Erweiterung des Lebensraums bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes.“47 Hitler stellte die Aufgabe, dass die deutsche Wirtschaft in 4 Jahren kriegsfähig und die Armee in vier Jahren einsatzfähig sein müsse.
Unter Leitung des IG Farben-Aufsichtsratschefs Carl Krauch (NSDAP) wurde im August 1938 innerhalb des „Vierjahresplans“ ein „Schnellplan“ (auch Krauchplan genannt) verabschiedet, der den Kriegsbeginn von 1940 auf 1939 vorverlegte.48 „Zwanzig Staaten – von Finnland bis zur Türkei, von Bulgarien bis Portugal – sollten hiernach binnen weniger Jahre »unter deutscher Führung« ihre wirtschaftlichen Kräfte in einer »Großraumwehrwirtschaft« vereinen, um, wie Krauch sich schon im April (1938) ausdrückte, im kommenden Krieg »den Anstrengungen fast der ganzen übrigen Welt« gewachsen zu sein. Unbotmäßige Länder sollten durch den »chemischen Krieg, besonders aus der Luft«, zur Räson gebracht werden.“ 49
Hauptziel: Eroberung der Sowjetunion
Carl Duisberg, Vorstandschef des größten Chemeinkonzerns der Welt, der 1925 gegründeten IG Farben, gilt als der bedeutendste Industrielle seiner Zeit.50 1931 trat er in einer berühmten Rede für einen Wirtschaftsblock „von Odessa bis Bordeaux“ unter deutscher Führung ein.51 Ein solches Ziel war ohne Krieg nicht zu erreichen. Odessa liegt in der Ukraine, und die war eine Republik im Rahmen der Sowjetunion. Wie sollte es da ohne Krieg zu einer deutschen Führung kommen?
Die IG Farben forderte schon im März 1935, „zur Vorbereitung der Industrie auf den Krieg ...“ „die gesamten produktiven Kräfte … einem einheitlichen Zweck unterzuordnen“, nämlich einer „umfassenden Wehrwirtschaft“.52
Hitler am 23.5.1939 vor Befehlshabern der Wehrmacht: „Ohne Einbruch in fremde Staaten oder Angreifen fremden Eigentums ist dies (die Eroberung von Lebensraum) nicht möglich.“ Am 11.8.1939 erklärte Hitler:“ Alles, was ich unternehme, ist gegen Russland gerichtet. … Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann“.53 Das reiche Russland bzw. die riesige Sowjetunion insgesamt boten ungeheure Rohstoffvorkommen, die den deutschen Imperialismus ökonomisch unabhängig machen würden (Öl, Gas, Eisenerz usw.).
„Wenn wir den Kampf gewinnen würden, dann ist Deutschland die erste Macht der Welt, dann gehört Deutschland der Markt der Welt , dann kommt die Stunde, in der Deutschland reich ist. Aber man muss was riskieren, man muss was einsetzen,“ forderte Göring vor Luftfahrtindustriellen am 8.7.1938.54
„Viele zehn Millionen Menschen werden in diesem Gebiet (Sowjetunion) überflüssig und werden sterben oder nach Sibirien auswandern müssen.“ Es sei jetzt die Aufgabe der Nationalsozialisten, so geben die beiden Autoren die protokollierten Aussagen von Hitler wieder, „den riesenhaften Kuchen handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn erstens beherrschen, zweitens verwalten und drittens ausbeuten können“. Damit bekäme das Deutsche Reich „genug fruchtbares Getreideland und alle Erdölfelder, die es brauchte, um Autarkie zu erreichen: ‚Was für England Indien war, wird für uns der Ostraum sein.‘“55
Wenn Deutschland die Kontrolle über den europäischen Kontinent in Ost und West gewonnen habe, so Hitler am 8.3.1939 vor führenden Vertretern der Wirtschaft, der Generalität und der NSDAP, „wird Deutschland das größte Unternehmen der Geschichte beginnen. … Wir werden diese jüdische Demokratie (die Vereinigten Staaten von Amerika) vernichten, und jüdisches Blut wird sich mit dem Dollar vermischen.“56
Ohne Industrie und Banken (Finanzkapital) kein Weltkrieg
Ohne die aktive Beteiligung der Industrie an der Hochrüstung ab 1933 hätte der Zweite Weltkrieg nicht begonnen werden können.
Das gilt insbesondere für den damals größten Chemiekonzern der Welt, die IG Farben. 1947 erklärte Heinrich Bütefisch (ehemals NSDAP), Vorstandsmitglied des IG-Farben Konzerns: „Ohne die IG Farben, insbesondere ohne die IG Produktion auf den Gebieten des synthetischen Gummis, des synthetischen Treibstoffs und des Magnesiums wäre es für Deutschland ausgeschlossen gewesen, einen Krieg zu führen.“57 Magnesium war für die Produktion von Sprengstoffen und Brandbomben erforderlich.
Andererseits hatten die Großbanken, vor allem die Deutsche Bank, „einen entscheidenden Einfluss auf die deutsche Industrie“58 und damit auch für ihre Kriegsvorbereitungen. Sie spielten auch eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der gigantischen Aufrüstung.
Joachim Fest behauptete in seiner Hitlerbiografie, die 1973 zum ersten Mal erschienen ist, entgegen all diesen Tatsachen: “Tatsächlich war er (Hitler) in einem wohl beispiellosen Grade alles aus sich und alles in einem.“59 „Die Eruption, die er entfesselte, verriet … bis in die Wochen des Untergangs seinen lenkenden Willen.“60 Er habe nur sich selbst verwirklicht und keine Interessen außer seinen eigenen vertreten. Es war also nur Hitlers Krieg.
2003 waren die Töne von Fest leiser: Er bestätigte indirekt, dass der Hitlerfaschismus dem Interesse des Kapitals diente: „Ein Wortführer des Kapitalismus im hergebrachten Sinne war er (Hitler) jedenfalls nicht.“ Richtig, er war ein Wortführer des Kapitalismus nicht im „hergebrachten Sinne“, also im bürgerlich-demokratischen Sinn, sondern im „nicht hergebrachten“, faschistischen Sinne. Hitler war für Fest zwar ein Wortführer des Kapitals, aber dennoch ein Kommunist.
Fanatischer Glaube an den Endsieg – Volksgemeinschaft
Laut Fest waren die „Nationalsozialisten“, obwohl sie nicht die Verstaatlichung der Produktionsmittel betrieben hätten, dennoch sozialistisch gewesen. Hitler habe „einen weit klügeren Einfall“ gehabt. „Er sozialisierte, in eigenen Worten ‚nicht die Betriebe, sondern den Menschen‘“. Die „soziale Gleichschaltung“ habe in einer Art „Verstaatlichung“ des Menschen, seiner Unterwerfung unter den „nationalsozialistischen Staat“ bestanden.
Weiter führt Fest aus, „hat er (Hitler) den von Marx herkommenden Begriff der klassenlosen Gesellschaft einfach durch die Vokabel der ‚Volksgemeinschaft‘ ersetzt und den immer noch Furcht erregend sozialistisch klingenden Begriff als eine Art ständiger Verbrüderungsfeier verkauft.“61 Die „Volksgemeinschaft“ des „Nationalsozialismus“ wurde „sozialistisch“, indem man eine Vokabel austauscht.
Fest verschweigt, wem die „soziale Gleichschaltung“ diente. Sie diente der Kriegstüchtigkeit zur Eroberung ganz Europas in West und Ost. „Dazu müssen wir das ganze deutsche Volk bringen. Es muss lernen, … fanatisch an den Endsieg zu glauben,“ so Hitler am 10.11.1938 in einer Rede vor der Presse.62 „Es (das ganze Volk) muss erzogen werden zu dem absoluten, sturen, selbstverständlichen, zuversichtlichen Glauben: Am Ende werden wir alles das erreichen, was notwendig ist.“63 Für die geplanten Raubkriege brauchte der angeblich kommunistische Hitler einen „Zustand der nationalen Begeisterung.“64
„Dazu ist es auch notwendig, dass gerade die Presse sich ganz blind zu dem Grundsatz bekennt: Die Führung handelt richtig!“65 Die Führung also, die den Zweiten Weltkrieg ansteuerte. Dank einer gleichgeschalteten Presse sollte „die ganze Nation wie eine geschlossene Truppe“ antreten.
Planung von Angriffskriegen: Motor der Wirtschaft (Stichpunkte)66
- Rüstungsausgaben:
- 1,9 Mrd. RM in 1933; 18,4 Mrd. In 1938; 128,4 Mrd. in 1944
- 1933 1,5 % des BIP, 1939 dagegen 23 % und 1943 70 %
- Anteil Rüstungs -und Militärausgaben am Reichshaushalt: 23,4 Prozent 1933, 37 Prozent in 1936, fünfzig Prozent in 1938 und 84 Prozent in 1944.67
- Staatsschulden 12 Mrd. RM in 1933, 44 Mrd. RM in 1938, 380 Mrd. In 1944
- Notenumlauf der Reichsbank: Ende 1932: 3,56 Mrd., Oktober 1939: 11Mrd.; Ende Dezember 1943: 33,68 Mrd. RM
- Arbeitslosigkeit sank von 4,8 Mio. in 1933 auf 51.800 in 1939.
- Sozialausgaben fielen von 2,3 Mrd. RM in 1933 auf 0,4 Mrd. RM in 1937.
Was bedeutete „national“ für die NSDAP?
Wir haben gesehen, dass der Hitlerfaschismus das Ziel hatte, die Ausbeutung von Lohnabhängigen maximal zu steigern, jeden Widerstand mit Terror zu unterdrücken und einen Krieg zur Eroberung der Vorherrschaft in Europa zu beginnen, ohne es offen anzukündigen. Das soll das nationale Interesse Deutschlands gewesen sein.
Im Programm der NSDAP von 1920 heißt es im Artikel 4, dass nur Volksgenossen, die deutschen Blutes sind, Staatsbürger sein können. „Kein Jude kann daher Volksgenosse sein,“ auch kein Ausländer oder Einwanderer, der kein deutsches Blut vorweisen kann. „Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muss unter Fremdengesetzgebung stehen“ (Artikel 5). Einbürgerungen werden abgelehnt.
„Wir fordern, dass sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die Gesamtbevölkerung des Staates zu ernähren, so sind die Angehörigen fremder Nationen (Nicht-Staatsbürger) aus dem Reich auszuweisen“ (Artikel 7). Ausweisung nennt sich nach Weidel und Höcke heute „Remigration“.
„Jede weitere Einwanderung Nichtdeutscher ist zu verhindern. Wir fordern, dass alle Nichtdeutschen, die seit dem 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind, sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.“ (Artikel 8)
Die NSDAP war eine völkische Partei. Sie schürte die Feindschaft zwischen den Lohnabhängigen verschiedener Nationen. Sie war nicht national im Sinne von sozialen Interessen der Mehrheit der Menschen einer Nation, sondern ultranationalistisch, da sie von der Überlegenheit der arischen Deutschen über allen anderen Völkern ausging. Sie förderte damit die Bereitschaft, gegen andere Völker im Interesse des eigenen in den Krieg zu ziehen. Für die Verbreitung dieser völkischen Grundhaltung mitsamt des damit verbundenen Antisemitismus bekam die NSDAP Spenden von Kapitalisten wie Stinnes, Thyssen, Flick, Krupp und anderen. Auf dieser Grundlage wurde die NSDAP in der Wirtschaftskrise ab 1929 zur stärksten Partei.
Die AfD und Weidel hoffen, auf völkischer Grundlage 2029 in modernisierter Anknüpfung an den Hitlerfaschismus zur stärksten Partei zu werden.
AfD: völkischer Faschismus mit „sanftem“ Auftritt
Die Hitlerfaschisten zeichneten sich durch eine ungeheure Brutalität und Skrupellosigkeit aus, die Interessen des Kapitals mit terroristischen Mitteln durchzusetzen. Angesichts der grundlegenden Sozialpartnerschaft und der unübersehbaren Schwäche der Arbeiterbewegung in Deutschland ist ein solcher Terror zur Zeit nicht notwendig. Marxismus und Sozialismus spielen in der gegenwärtigen Arbeiterbewegung Deutschlands nur eine verschwindende Rolle.
Die AfD ist also heute nicht gezwungen, sich zu Demagogie-Zwecken sozialistisch zu verkleiden. Antikapitalistische Töne sind nur vereinzelt zu hören. Wahlen müssen anders gewonnen werden, vor allem mit völkischem Nationalismus und damit, die „Migrationsfrage“ zur wichtigsten Frage zu machen.
Das völkische Grundverständnis, das die NSDAP ausgezeichnet hat, ist sehr lebendig. Allerdings ersetzt die AfD Antisemitismus (Judenhass) durch die bedingungslose Unterstützung Israels, um von ihrer Sympathie für den damaligen Antisemitismus abzulenken.
Die AfD (unterstützt von anderen bürgerlichen Parteien) konzentriert sich darauf, Migranten als größte Bedrohung Deutschlands hinzustellen. Neuer Sündenbock – altes Ziel. Es geht darum, jede Verantwortung des Kapitals für die gegenwärtige Krise der Kapitalverwertung und der Staatsfinanzen abzustreiten. Ein „Remigrationsprojekt“ mit „wohltemperierter Grausamkeit“68, d. h. die Ausweisung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund soll die Lösung für die soziale Frage sein und Wohlstand für Deutsche schaffen. 38 Prozent der Menschen mit niedrigem Einkommen haben bei der Wahl vom 23.2.2025 die AfD gewählt69, eine Partei, die den Untergang Deutschlands beschwört, wenn die „Umvolkung“ durch Migranten nicht beendet würde. Die Migrationsfrage ist auch für die Elitenzeitung Deutschlands, die FAZ, die Hauptfrage. „An der Migration entscheidet sich die Zukunft Europas. Alles andere ist zweit- oder drittrangig.“70 Die von Weidel und Höcke geforderte millionenfache „Remigration“ geht weit über die Verhinderung „illegaler Einwanderung“ hinaus, die gegenwärtig Konsens im Bundestag ist.
Der internationale Hauptfeind der AfD scheint zur Zeit nicht mehr Russland zu sein. Die AfD drapiert sich als Partei des Friedens und der Entspannungspolitik. Sie hebt sich so gegenüber CDU/CSU, SPD und den Grünen ab, obwohl sie die gigantischen Aufrüstungspläne grundsätzlich befürwortet, die der „Kriegstüchtigkeit“ im Kampf gegen Russland dienen.
Allein angesichts all der skrupellosen völkischen Lügen und Verfälschungen verbietet es sich, den Worten völkischer Parteien zu vertrauen. Auch wenn sie vom „Wohl Deutschlands“ sprechen, vom nationalen Interesse Deutschlands, bleiben sie Parteien des Kapitals, die sich den abhängig Beschäftigten anbiedern, um ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen und mit einer riesenhaften Aufrüstung die „Kriegstüchtigkeit“ für einen Krieg unbekannter Dimension gegen eine angeblich drohende russische Invasion herzustellen. Um ihr Ziel einer großen Koalition mit der CDU/CSU unter ihrer Führung zu erreichen, muss sich die AfD unbedingt als radikale Oppositionspartei gegen die „Systemparteien“ aufbauen und dabei tarnen, dass sie ebenfalls eine Partei ist, bei der die Förderung der Kapitalverwertung im Mittelpunkt steht. An der Begriffsverwirrung um Kommunismus, Sozialismus und Faschismus hat das Kapital im Sinne der Desorientierung der Massen größtes Interesse.
Literatur:
Eberhard Czichon, Wer verhalf Hitler zur Macht? Zum Anteil der deutschen Industrie an der Zerstörung der Weimarer Republik, Köln 1967.
Joachim C. Fest, Hitler, Eine Biographie, Frankfurt/Berlin 1987.
Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein, Hamburg 1987.
Björn Höcke, Nie zweimal in denselben Fluss, Lüdinghausen 2023.
Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Faschismus 1918-1945. Dokumente, Köln 1978.
Otto Köhler: …und heute die ganze Welt. Die Geschichte der IG Farben BAYER, BASF und HOECHST, Köln 1990.
Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten, Köln 1977.
Wolfgang Michalka, Deutsche Geschichte 1933-1945. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Frankfurt 1999.
OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States) Ermittlungen gegen die Deutsche Bank 1946-47, Nördlingen 1985.
OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States) Ermittlungen gegen die Dresdner Bank 1946, Nördlingen 1985.
Josef Winschuh, Gerüstete Wirtschaft, Berlin 1939.
Robert K. Wittman, David Kinney, „Die Rosenberg-Papiere — die Suche nach den verschollenen Tagebüchern von Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg“, München 2016.
1vgl. www.rtl.de/news/alice-weidel-nach-gespraech-mit-elon-musk-adolf-hitler-war-ein-linker-id2023497.html
2zit. nach www.trtdeutsch.com/news-inland/hitler-ein-kommunist-gauland-widerspricht-weidel-18266302
3Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Faschismus 1918-1945 Dokumente, Köln 1978, S. 35.
4https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum#Kritik_2
5DER SPIEGEL 44/1979: Im Bayrischen Rundfunk, und nicht etwa nach einer Sauftour, ließ Strauß sich den Satz einfallen: »Sowohl Hitler wie Goebbels waren im Grunde ihres Herzens Marxisten.« Und: »Hitler hat sogar, ich muß aus dem Gedächtnis zitieren, einmal erklärt, daß der Nationalsozialismus die folgerichtigste und beste Konsequenz der marxistischen Lehre sei.«; www.spiegel.de/politik/die-letzten-wurden-1934-ermordet-a-ade579c6-0002-0001-0000-000039867302
6https://www.mein-kampf-edition.de/?page=band2%2Fp127.html&term=null#
7Joachim C. Fest, War Adolf Hitler ein Linker? https://taz.de/Aus-dem-Archiv/!6061494/ 27. September 2003.
8https://www.focus.de/politik/deutschland/fluechtlinge-hitler-meinungsfrei-heit-weidels-aussagen-im-faktencheck_id_260622862.html
9Karl Marx/Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei MEW 4, Berlin 1974, S. 482.
10ebda. S. 481.
11vgl. taz 9.9.2017
12vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Björn_Höcke#„Nie_zweimal_in_denselben_Fluss“ und www.ksta.de/kultur-medien/wolfgang-benz-bjoern-hoecke-ist-bekennender-voelkischer-rassist-wie-hitler-214954
13Merkur 20.02.2025
14Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein, Hamburg 1987, S. 136.
15https://taz.de/Weidel-zur-AfD-Kanzlerkandidatin-gewaehlt/!6061592/ vgl. auch Sigrid Schüssler, ex-NPD u. Pegida, Magdeburg 9.2.2015: „Die Nazis stehen da drüben“ (gemeint: Gegendemonstranten) www.youtube.com/
watch?v=52g4A6avcZs; 5:37
16Fritz Fischer, Deutsche Kriegsziele, in Ernst Graf Lynar, Deutsche Kriegsziele 1914-1918, Frankfurt 1964, S. 25 u. S. 29.
17Joachim C. Fest, Hitler, Frankfurt/Berlin 1987, 195.
18vgl. Ralph Altmann www.telepolis.de/features/Nationalsozialismus-ist-ein-Luegenwort-5076747.html?seite=all
19Ulrike Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Großkapital und Faschismus 1918-1945. Dokumente, Köln 1978, S. 29-32.
20Joachim C. Fest, Hitler. Eine Biographie, Frankfurt/Berlin 1973, S. 192.
21Hörster-Philipps, S. 35.
22Wirtschaftswoche 15.12.2024.
23https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Vögler
24Hörster-Philipps, a.a.O., S. 112.
25https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hugenberg
26Eberhard Czichon, Wer verhalf Hitler zur Macht? Köln 1967, 19
27Hörster-Philipps, a.a.O. S. 110.
28ebda.
29Die Stimmen für die KPD nahmen von 1928 bis Ende 1932 um 2,7 Mio. zu (von 3,26 Mio. auf 5,98 Mio.), die der SPD nahmen um 1,9 Mio. ab (von 9,15 Mio. auf 7,25 Mio.). Quelle: Ekkehard Lieberam, Die dritte Große Depression, Berlin 2009, S. 64.
30Herbert Hömig, Heinrich Brüning Kanzler in der Krise der Weimarer Republik (pdf), https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=f0e80fd6-d464-614f-0006-d890852d4428&groupId=252038
31vgl. OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States). Ermittlungen gegen die Dresdner Bank 1946, Nördlingen 1985, XVI)
32Czichon a.a.O. 35 ff.
33ebda. 42
34https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Schleicher
35ebda. 44
36ebda. 47, Fußnote 171
37ebda. 49
38ebda. 51
39Hörster-Philipps, Wer war Hitler wirklich? Köln 1978, S. 161.
40Michalka, a.a.O., S. 20.
41Hörster-Philipps, a.a.O., 149.
42ebda., S. 162
43Michalka, a.a.O., S. 32.
44Joachim C. Fest, Hitler. Eine Biographie. Frankfurt/Berlin 1987, S. 621.
45Josef Winschuh, Gerüstete Wirtschaft, Berlin 1939, S. 227.
46Wolfgang Michalka, Deutsche Geschichte 1933-1945. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik. Frankfurt 1999, S. 110.
47Michalka, a.a.O., S. 110 f.
48Hörster-Philipps 1978, S. 266 f.
49Großraumwehrwirtschaft: Deutsche Kriegsziele, formuliert von industriellen Experten von Dietrich Eichholtz, Neues Deutschland 29. August 2009.
50https://www.jstor.org/stable/j.ctv1168wkc
51http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Kriegsgeschichte/eichholtz3.html
52Michalka, a.a.O., S. 107
53ebda. S. 166
54ebda. S. 116
55Robert K. Wittman, David Kinney, „Die Rosenberg-Papiere — die Suche nach den verschollenen Tagebüchern von Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg“, München 2016, 368.
56Michalka, a.a.O., S. 122
57Otto Köhler … und heute die ganze Welt, Köln 1990, 2005.
58OMGUS (Office of Military Government for Germany, United States). Ermittlungen gegen die Deutsche Bank 1946-47. Nördlingen 1985, 87.
59Fest, Hitler. Eine Biographie. a.a.O., S. 18.
60ebda., S. 17
61Fest, Hitler. Eine Biographie, a.a.O S. 103.
62Michalka, a.a.O., S. 161.
63ebda., S. 162.
64ebda., S. 165
65ebda., S. 162
66Michalka Anhang Tabellen und Statistiken; Statistische Praxis 1. Jg. Heft 1 – DIW 1947; https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ruestungsausgaben-1928-1943; vgl. Reinhard Kühnl, Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten, Köln 1977.
67https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/wirtschaft
68Björn Höcke, Nie zweimal in denselben Fluss, Lüdinghausen 2023, 254.
69Quelle: infratest dimap zit. nach Nachdenkseiten, 24.2.2025, https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/250224-Frieden-Wahlverlierer-02.jpg
70von Altenbockum FAZ 26.2.2025.