Rezension, geschrieben für die bayerische GEW-Landeszeitung, deren Redaktion eine Veröffentlichung in der November-Ausgabe mit der Begründung „nicht mehr aktuell“ ablehnte.
Wo
kann ich mich als Gewerkschafter*in informieren, wenn ich die
Meldungen der Regierungen und der Alltagsmedien zur causa corona
einem Faktencheck unterziehen möchte?
Eine
hervorragende Möglichkeit dazu bietet www.klartext-info.de,
wo neben aktuellen, glasklaren
Statements auch der
Hinweis auf die
Broschüre
LOCKDOWN – NICHT NOCHMAL
zu finden
ist, verfasst von den
Gewerkschaftskollegen Reinhard Frankl, Rainer Roth und Tobias
Weißert.
Anfang
August erschien die erste Auflage, inzwischen erlebt es die dritte!
Aus meiner Sicht keine Überraschung. Wesentliche Zahlen, Schaubilder
und Argumente auf 100 Seiten zusammengestellt, für ganze 3€ (plus
Porto) zu beziehen, das ist einfach überzeugend. Die Lektüre lohnt
allemal, um sich argumentativ zu stärken in einer Zeit, in der
Regierungen behaupten, sie müssten mit sämtlicher bereitstehender
und geliehener Munition auf das Virus schießen, auch wenn dabei
Grundrechte getroffen, massenhaft berufliche Existenzen bedroht,
andere gesundheitsbedrohende Stoffe hingenommen werden wie bisher und
sich die Schere zwischen arm und reich weiter und weiter öffnet.
Dass
die forschen Einschränkungsverkünder*innen – von
Umfrageinistituten auf nie gekannte Zustimmungsraten gehoben – oben
bleiben möchten, verwundert nicht. Dass jedoch die linke und grüne
Opposition sowie viele ansonsten regierungskritische Organisationen
in den Chor der Dauerwarner*innen vor dem „Killervirus“
einstimmen, das war nicht zu erwarten, das hat unsere Gesellschaft in
wenigen Monaten nachhaltig verändert.
Entschieden
wenden sich die Autoren dagegen, Kritiker der Einschränkungen und
Grundrechtsbeschneidungen pauschal in die Schublade für
Rechtsradikale, Verschwörungstheoretiker*innen, Antisemit*innen etc.
zu schieben. Dass sie selbst nicht ansatzweise da rein gehören, das
müssen sie nicht verbal konstatieren – das haben sie in ihrem
jahrzehntelangen beruflichen und gewerkschaftlichen Engagement immer
wieder bewiesen.
Ernst Wilhelm, Bamberg
21.08.2020