Der Geist der Nakba – eine persönliche Betrachtung von Shir Hever

Titelfoto: pixabay 342813

Nachdem wir unsere Broschüre „Nakba 2.0?“ über die Ereignisse in den Jahren 1947/48 als ursächlich für den jetzigen Gaza-Krieg veröffentlicht haben, haben wir uns entschlossen, mit freundlicher Erlaubnis des Autors einen Vortrag von Dr. Shir Hever zu verlinken, den der Autor am 24.5.2023 in Bonn gehalten hat. Er analysiert die Bedeutung der Nakba für Palästinenser, Israelis und Deutsche im Zusammenhang mit seinen persönlichen Erfahrungen. Uns hat er sehr berührt.

Die Geschichte der Nakba ist nicht meine Geschichte. Ich bin kein Palästinenser, ich habe diese Schrecken nicht erlebt. Ich bin in Israel, in Jerusalem, aufgewachsen und habe die Nakba erst in einem langsamen Prozess kennengelernt, der mich viel mehr über die israelische Gesellschaft und ihre Fähigkeit, Geschichte zu verdrängen gelehrt hat als über die palästinensische Geschichte. Darüber werde ich hier schreiben.

Als ich in Jerusalem aufwuchs, habe ich das Wort Nakba nicht ein einziges Mal gehört. Ich bin in einer linken, kritischen Familie aufgewachsen, und meine Eltern haben die Frage diskutiert, ob die palästinensischen Flüchtlinge 1948 aus eigenem Antrieb geflohen sind oder ob sie gewaltsam deportiert wurden.

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Mehr über Dr. Shir Hever: www.shirhever.com

Die Mutter aller Energiekriege?

Die ehemalige Nahost-Reporterin Charlotte Dennett, Tochter von Daniel Dennett, Amerikas erstem Meisterspion im Nahen Osten, weitet für den GUARDIAN den Blick auf den historischen Kontext des Ukraine-Krieges unter Einbeziehung der Erfahrungen mit ihrem Vater. Wir teilen nicht alle Einschätzungen und Aspekte ihrer Sichtweisen, halten den Artikel allerdings grosso modo für äußerst informativ und im Hinblick auf Vorgeschichte und Hintergründe des Ukraine-Krieges sehr erhellend. Deshalb haben wir für unsere Leserschaft eine Übersetzung des Originals mit Hilfe von google-translator besorgt, mussten diese allerdings an etlichen Stellen überarbeiten:

Der Krieg in der Ukraine könnte die Mutter aller Energiekriege sein:
Aber die Medien gehen immer noch am Kontext vorbei

Wie kann sich Europa vom russischen Gas entwöhnen?
The Guardian

(Fotos und Karten haben wir aus rechtlichen Gründen nicht übernommen und sollen im Original nachgesehen werden)

Wie nie zuvor ist der Zusammenhang zwischen Krieg und Rivalität der Großmächte um Öl und Gas in der Ukraine – und darüber hinaus – für den Durchschnittsbürger beunruhigend greifbar geworden, als er einst nur den Führern der Welt, ihren Militärs und Spionen und ihren wohlhabenden Unterstützern bekannt war. Henry Kissinger, Protegé von Nelson Rockefeller, sagte einmal: „Kontrollierst du das Öl, kontrollierst du die Welt.

Jetzt, in den Vereinigten Staaten, wo die Ölverbindung aus Gründen der nationalen Sicherheit seit einem Jahrhundert routinemäßig unterdrückt wird, haben die Mainstream-Medien keine andere Wahl, als „aktuelle Nachrichten“ zu bringen, die allzu oft eine Energiekomponente enthalten. Aber die referierten Fakten bleiben isolierte Fakten ohne Zusammenhang.

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