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KLARtext e.V.
Berger Str. 195
60385 Frankfurt/Main |
28.06.2001 |
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An die Ministerin
für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft
Frau
Renate Künast
Wilhelmstr. 54
10117 Berlin
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OFFENER BRIEF
Sehr geehrte Frau Künast,
wir haben auf dem Kirchentag Ihren Beitrag zur Agrarwende gehört. Da
niemand von uns zu Wort kam, schreiben wir Ihnen heute einen Offenen
Brief.
Sie betonten einseitig die entscheidende Rolle der Verbraucher.
Gute Qualität von Lebensmitteln könne nur dann garantiert werden,
wenn wir Verbraucher bereit wären, höhere Preise zu zahlen. In den
Preisen würde sich auch die Wertschätzung gegenüber Tieren ausdrücken.
Gute Qualität bei niedrigen Preisen haben zu wollen, bedeute
Doppelmoral.
Leider haben Sie nicht darüber gesprochen, dass die Verbraucher schon
ständig höhere Preise zahlen müssen. So sind z.B. die
Verbraucherpreise für Rindfleisch von 1980 bis 1999 um mehr als 20%
gestiegen, im selben Zeitraum sind aber die Erzeugerpreise um 30%
gefallen. Höhere Verbraucherpreise kommen meistens gar nicht den
Erzeugern zugute! Sie vergrößern in der Regel nur die Profite der
Handelskonzerne bzw. der Lebensmittelindustrie. Diese sind daran
interessiert, ständig die Erzeugerpreise zu drücken.
Es ist klar, dass Qualität ihren Preis hat, aber das müssten Sie
nicht den Verbrauchern sagen, sondern denjenigen, die an sinkenden
Erzeugerpreisen verdienen.
Warum tun Sie das nicht?
Auch müsste Ihnen doch klar sein, dass bei sinkenden Erzeugerpreisen
und gestiegenen Betriebs- und Lebenshaltungskosten eine artgerechte
Tierhaltung kaum möglich ist. Um ihre Existenz zu sichern, sind die
Landwirte praktisch gezwungen, alle Einsparmöglichkeiten auszuschöpfen...
Das Ergebnis ist bekannt: Wir Verbraucher haben uns trotz gestiegener
Verbraucherpreise schlechte Fleischqualität und die BSE-Gefahr
eingehandelt.
Hinzu kommt, dass Ihre eigene Regierung und die EU insgesamt mit der
Agenda 2000 eine weitere Senkung der Erzeugerpreise für Rindfleisch
um 20% bis zum Jahre 2002 beschlossen haben.
Wie sollen Tiere in Deutschland "mit Respekt behandelt" und
als "Geschöpfe geachtet" werden, wenn die Erzeugerpreise
fallen und dadurch den Landwirten, von denen ja die artgerechte
Haltung der Tiere abhängt, langsam die Existenzgrundlage entzogen
wird? Artgerechte Tierhaltung ohne menschengerechte
Produktionsbedingungen ist ein Widerspruch in sich. So kann man nicht
"in Würde erzeugen", wie es auf dem Kirchentag hieß.
Die Einkommensverluste der Landwirte werden durch höhere Subventionen
nur teilweise ausgeglichen. Letztlich werden durch die Subventionen
nur die Erzeugerpreise im Interesse der Handelskonzerne usw. niedrig
gehalten. Den Ruin vieler Bauern können sie nicht verhindern.
Nicht nur die höheren Verbraucherpreise, auch die Subventionen tragen
wir Steuerzahler! Wir würden gerne von Ihnen einmal wissen, wieviel
Subventionen für Rindfleisch insgesamt und pro Kilo von uns
Steuerzahlern aufgebracht werden.
Jedenfalls brauchen wir uns nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht
bereit wären, genug für qualitativ gutes Fleisch zu bezahlen!
Wir stellen fest, es ist ungerecht und nicht richtig, dass wir
Verbraucher alles ausbaden müssen und von Ihnen noch als Verursacher
hingestellt werden, während die Rolle der Handelskonzerne, der
Lebensmittelindustrie usw. unter den Teppich gekehrt wird. Das ist
nicht das, was wir uns unter Verbraucherschutz und unter Agrarwende
vorstellen.
Für uns steht fest:
Damit artgerechte Tierhaltung möglich ist, müssen die Erzeugerpreise
steigen.
Wir sind gespannt auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Anke Mansky | Heidi Pfeiffer | Rainer Roth | Silvia Walz
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Matthias
Weisheit
Mitglied des Deutschen Bundestages
Agrarpolitischer Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion |
29.08.2001 |
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An
KLARTEXT e.V.
Frau Anke Mansky
Berger Str. 195
60385 Frankfurt/Main
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Sehr geehrte Frau Mansky,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 28. Juni und die damit übersandte
Kopie eines Schreibens an Frau Bundesministerin Renate Künast. Ich möchte
dazu einige Anmerkungen machen.
In den vergangenen Jahrzehnten haben Agrarpolitik und -Wissenschaft
sowie große Teile der Gesellschaft weitgehend verdrängt, dass
agrarische Produktion immer im Zusammenwirken mit Pflanzen und Tieren,
also lebender Natur, sowie ländlicher Entwicklung stattfindet.
Gewerblich-industrielle Strategien der Produktkostenminimierung durch
überzogene Spezialisierung und Massenerzeugung stehen jedoch in
Widerspruch zu nachhaltigen, für die Gesundheit des Verbrauchers
unbedenklichen sowie umwelt- und naturverträglichen
Produktionsweisen. Landwirte in aller Welt sind einem ruinösen
Preiswettlauf unterworfen. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen
Kosten, um landwirtschaftliche Produktion zu erhalten, Übermengen
abzusetzen, die Folgen ungesunder Ernährung zu finanzieren und die
der Natur zugefügten Schäden zu reparieren.
Wir haben eine Neuorientierung der Agrarpolitik eingeleitet, bei der
nicht nur wir als Politiker, sondern auch die Landwirte, die Ernährungsindustrie,
der Handel und die Verbraucher selbst gefordert sind. Dies braucht
Zeit und kontinuierliche Initiative, auch weil Widerstände zu überwinden
sind.
Sie schreiben völlig zu Recht, dass artgerechte Tierhaltung nur mit
entsprechenden Erzeugerpreisen möglich ist. Ich stimme Ihnen auch zu,
dass die Erzeuger in der Vergangenheit nicht von höheren
Verbraucherpreisen profitiert haben. Dies hat viele Ursachen: Offene Märkte,
unbefriedigende strukturelle Verhältnisse bei Erzeugern, der
Verarbeitung und im Handel gehören ebenso dazu wie ungenügende
Transparenz über die Herstellung und den Vertrieb von Lebensmitteln.
Viele Erzeuger haben ihre Chancen nicht in der Erzeugung guter
Produkte, sondern von Massenerzeugnissen gesehen. Es haben auch nur
wenige an der Ladentheke danach gefragt, ob das Schweinesteak von
einem Tier stammt, das artgerecht gehalten wurde. Die Politik hat dazu
beigetragen, weil sie viel zu lange mit hohen Subventionen die
Erzeugung gefördert hat, ohne ausreichend auf die Qualität und die
Art der Erzeugung zu achten.
Wir sind dabei umzusteuern. Subventionen dürfen nur noch für eine
nachhaltige, den Ansprüchen der Verbraucher, der Umwelt und der Tiere
gerecht werdende Produktion gezahlt werden. Die Beschlüsse der Agenda
weisen aber bereits in diese Richtung, weil mit Ihnen nicht die
Erzeugerpreise gesenkt wurden, sondern die Preise und die Anreize für
die Intervention von Produkten, die für die Einlagerung und den
subventionierten Export bestimmt sind. Gerade diese Exporte haben in
der Vergangenheit zu dem beobachteten Preiswettbewerb nach unten auf
den Weltmärkten beigetragen, von dem weder unsere Landwirte, noch
diejenigen in anderen Ländern profitiert haben.
Ein anderes Problem ist die vielfach ungenügende Marktmacht von
Erzeugern gegenüber der Verarbeitung und dem Handel. Das
Wettbewerbsrecht bietet hier einige Möglichkeiten, dem
entgegenzuwirken. Wir haben das Bundeskartellamt aufgefordert, seine Möglichkeiten
in diesem Bereich zu nutzen und werden gegebenenfalls auch weitere Maßnahmen
ergreifen. Wir bereiten derzeit auch eine Änderung des
Marktstrukturgesetzes vor, damit Erzeugergemeinschaften gestärkt
werden und Landwirte damit eine bessere Verhandlungsposition gegenüber
den nachgelagerten Stufen eröffnet wird. Andererseits ist der
Wettbewerb im Lebensmittelhandel in Deutschland bereits außerordentlich
hoch, die Gewinnspannen sind in Deutschland niedriger als in anderen Ländern.
Letztlich kommt es in unserer marktwirtschaftlichen Ordnung mit
offenen Märkten und freien Warenverkehr darauf an, gute Qualitäten -
und dazu zählt nicht nur die Qualität des Endproduktes, sondern auch
die des Herstellungsprozesses einschließlich einer artgerechten
Tierhaltung und einer umweltverträgliche Produktion - dem Verbraucher
deutlich werden zu lassen, damit dieser durch sein Einkaufsverhalten
Einfluß nehmen kann. Austauschbare Produkte zweifelhafter Herkunft
lassen sich leicht gegeneinander ausspielen. Hohe Erzeugerpreise sind
mit solchen Produkten nicht realisierbar. Es kommt deshalb darauf an,
mit durchgehender Qualitätssicherung und transparenten
Kennzeichnungsregelungen gute Qualitäten sichtbar zu machen.
Verbraucher müssen nicht "alles ausbaden". Sie haben aber
auch Verantwortung: Nicht jedes Produkt rechtfertigt einen hohen
Preis, aber gute Produkte müssen ihren Preis haben.
Wir arbeiten mit Hochdruck an der Verbesserung der Rahmenbedingungen,
damit gute Produkte von anderen unterschieden werden können. Nicht
durch gesetzliche Regelungen können angemessene Erzeugerpreise
erreicht werden, sondern nur durch Wertschätzung seitens der
Nachfrage.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Weisheit
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Parlamentarischer
Staatssekretär Matthias
Berninger bei der
BUNDESMINISTERIN FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ,
ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT |
10.10.2001 |
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An
KLARtext e.V.
Berger Str. 195
60385 Frankfurt/Main
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Sehr geehrte Damen und Herren,
für Ihren an Frau Bundesministerin Renate Künast übersandten
offenen Brief vom 28. Juni 2001 danke ich Ihnen. Gleichzeitig bitte
ich Sie um Verständnis, dass die Beantwortung wegen eines Büroversehens
etwas länger gedauert hat.
Frau Bundesministerin Künast eröffnet mit ihrer Politik allen
Landwirten Chancen, wieder mehr auf Klasse, statt auf Masse zu setzen,
egal ob große oder kleine Betriebe, ob Ökolandbaubetriebe oder
konventionell wirtschaftende Betriebe. Sie setzt sich für eine
Landwirtschaft mit Zukunft ein. Die neue Landwirtschaftspolitik wird
vom Verbraucher her gedacht. Verbraucher wollen qualitativ hochwertige
und gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel, die nachhaltig erzeugt
werden.
Qualitativ hochwertige Lebensmittel müssen als solche erkennbar sein.
Deshalb soll es künftig zwei Prüfsiegel geben. Das Bio-Siegel, das
seit Anfang September d. J. von allen Erzeugern, Verarbeitern und dem
Handel zur Kennzeichnung von Lebensmitteln genutzt werden kann, die
nach den streng kontrollierten Standards der EG-Öko-Verordnung
produziert werden, kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die
angestrebte Ausweitung des ökologischen Landbaues auf rund 20 Prozent
der landwirtschaftlichen Fläche bis zum Jahr 2010 zu erreichen. Das
zweite Zeichen soll für bestimmte Leistungen stehen, die über eine
Grundqualität hinausgehen, z. B. für eine tiergerechte und flächengebundene
Tierhaltung sowie regionale Herkunft und den Verzicht auf den Einsatz
der Gentechnik im Produktionsprozess. Hierzu werden z. Z. intensive
Gespräche mit allen Beteiligten geführt.
Sie weisen in Ihrem Schreiben auf die gestiegenen Verbraucherpreise
hin, wogegen die Erzeugerpreise sinken. Dies können wir insbesondere
im Rindfleischbereich beobachten. Hier ist die seit Ende letzten
Jahres spürbar ausgeweitete Marge z. T. durch die kostenträchtige
Vernichtung von BSE-Risikomaterial und die BSE-Kontrollkosten zu erklären.
Wir werden deshalb die weitere Preisgestaltung sehr kritisch
beobachten. Denn grundsätzlich stimme ich mit Ihnen überein, dass
qualitativ hochwertige, gesunde Produkte für alle bezahlbar bleiben müssen.
Um die Einkommenssituation der Landwirte zu verbessern und zusätzliche
Einkommensquellen zu erschließen, werden im Übrigen Fördermittel für
die Erschließung neuer landwirtschaftsnaher oder außerlandwirtschaftlicher
Einkommensmöglichkeiten eingesetzt, wie z. B. Direktvermarktung,
Erzeugung von Energie aus Biomassekraftwerken, Urlaub auf dem
Bauernhof oder Pensionstierhaltung.
Die Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik kann jedoch nicht
allein von der Politik verordnet werden. Die Bereitschaft zum Umdenken
und der Ideenreichtum aller Beteiligten - vom Vorlieferanten bis zum
Verbraucher - ist eine entscheidende Voraussetzung zum Gelingen der
neuen Agrar- und Verbraucherschutzpolitik.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Berninger
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Offener Brief - Reaktionen
In einem Offenen Brief an Frau Künast vom 28.06. traten wir für eine
Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise ein. Die gegenwärtige
Agrarpolitik im Interesse der Handelskonzerne und der Ernährungsindustrie
fördert dagegen sinkende Erzeugerpreise und gleichzeitig steigende
Verbraucherpreise. Artgerechte Tierhaltung ist mit sinkenden
Erzeugerpreisen schwer möglich.
Auf den Offenen Brief haben wir zahlreiche Reaktionen bekommen.
Hans Foldenauer, der 1. Vorsitzende von "Der Krisenstab
e.V.", einer Organisation von 600-700 Allgäuer Milchbauern,
schrieb:" Es tut immer wieder gut, wenn man feststellen darf,
dass es Mitbürger gibt, die sich um die Belange der Bauern Gedanken
machen." Er rief dazu auf, sich auf breiter Basis
zusammenzusetzen, um wieder mehr den Menschen "in den Vordergrund
zu rücken und nicht die skrupellose Profitorientierung weniger
Konzerne und Spekulanten. Dieses Ansinnen muss von unten losgetreten
werden".
Das Agrar-Bündnis, ein Zusammenschluss mehrerer Verbände wie z.B.
Arbeitskreis bäuerliche Landwirtschaft (AbL), BUND Bayern usw.
schrieb uns:" Ihre Position ist auch die Position des Agrar-Bündnis."
Das Agrar-Bündnis legte den Offenen Brief einem Rundbrief an seine
Mitgliedsverbände bei.
Der Ausschuss für den Dienst auf dem Lande (ADL) der Evangelischen
Kirche in Deutschland schrieb uns am 1.10., dass er sich sehr darüber
freut, dass "aus Verbrauchersicht ... keine Ignoranz gegenüber
der landwirtschaftlichen Praxis existiert" und wünscht uns
weiterhin "einen guten kritischen Blick".
SPD- bzw. PDS-Parteivorstand reagierten, indem sie statt einer Antwort
Papiere zu ihrer Position zur Agrarpolitik schickten.
Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias
Weisheit, antwortete ausführlich. Er stimmte uns zwar zu,
"dass artgerechte Tierhaltung nur mit entsprechenden
Erzeugerpreisen möglich" sei, erklärte aber dennoch abschließend,
dass angemessene Erzeugerpreise "nur durch Wertschätzung seitens
der Nachfrage" erreicht werden könnten. Dabei stritt er ab, dass
die von Berlin mitgetragenen Beschlüsse der EU die Senkung der
Erzeugerpreise zum Ziel haben.
Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen (Dr. Pauschke)
antwortete sachlich. "Ohne Prämie, (vom Ministerium auf rund
1,54 DM je Kilo Rindfleisch beziffert), also bei einem Marktpreis von
4 DM/kg, ist in Deutschland keine rentable Rindfleischproduktion möglich."
Unsere Forderung nach höheren Erzeugerpreisen sei "durchaus
berechtigt", aber nicht leicht umsetzbar.
* Antwort Künast
Nach dreieinhalb Monaten ließ Frau Künast ihren Parlamentarischen
Staatssekretär Matthias
Berninger antworten.
Die Antwort kam nur zustande, weil der Kreisverband Main-Kinzig der Grünen
nach Aufforderung durch ein KLARtext-Mitglied an Herrn Berninger
geschrieben hatte.
In der Presse ist der Offene Brief trotz Pressemitteilung nicht
aufgegriffen worden.
* Offener Brief auf einem Bauernmarkt in Frankfurt verteilt
Wir verteilten zweimal samstags auf der Konstabler Wache und fühlten
uns wie bei einem Heimspiel. Der Markt ist Ende der 80er Jahre von
Bauern gegründet worden, die ihre Produkte direkt vermarkten wollten.
Sowohl von Besuchern des Markts als auch von Bauern erhielten wir sehr
positive Rückmeldungen.
* Vortrag zu BSE-Krise
Auf Einladung der Internationalen Jugend Rhein-Main sprachen Daniel
Elborg und Rainer Roth Ende Juli auf einem Sommercamp in Mörfelden über
die medizinischen Zusammenhänge und ökonomischen Hintergründe der
BSE-Krise. 20 Jugendliche waren anwesend. Die Resonanz war positiv.
* Besuch bei einem Milchbauern in der Rhön
Am Wochenende vom 7.-9. September besuchten 9 Klartextler einen
Bauernhof in Mahlerts bei Fulda, der zum Zusammenschluss der Rhönhöfe
gehört. Diese Höfe widmen sich der ökologischen Erzeugung
landwirtschaftlicher Produkte und der artgerechten Tierhaltung.
Wir verbrachten ein schönes und informatives Wochenende. Wir genossen
die schöne Gegend, die freundliche Bewirtung und das gute Essen.
Uns beeindruckte das große Engagement, mit dem die Bauernfamilie
sich, trotz vieler Widerstände, großem finanziellen Mehraufwand und
vermehrter Arbeitsbelastung, für Ziele der ökologischen
Landwirtschaft einsetzt. Wir besichtigten u.a. den Kuhstall, der so
groß war, dass die Tiere sich frei bewegen konnten. Sie hatten alle
ihre Hörner noch. In nicht-artgerechten Ställen werden die Hörner
der Tiere abgesägt, um Verletzungen unter Tieren vorzubeugen. Der
Bauer erklärte, dass der für die artgerechte Tierhaltung nötige größere
Platzbedarf einen erheblichen finanziellen Mehraufwand darstellt, der
die Erzeugung seiner Produkte wesentlich verteuert. Auch würde man
ohne Direktvermarktung und entsprechende längere Arbeitszeiten nicht
über die Runden kommen. Am Sonntag vor der Rückfahrt deckten wir uns
im hofeigenen Laden mit Wurst und Käse ein.
Vorläufiger Abschluss unserer Aktivitäten zur Agrarwende
Das Interesse am Thema BSE hat z.Zt. stark nachgelassen. Das verstärkte
Interesse von Mitgliedern und die Resonanz auf unsere Aktivitäten
bestätigt, dass es richtig war, sich hier einzumischen. Es hat
unseren Blick erweitert.
Es ist eine Dokumentation geplant.Wir wollen den Offenen Brief mit den
Reaktionen und unseren Antworten darauf als kleine Broschüre
herausgeben und jedem Mitglied zuschicken. Nicht-Mitglieder sollen
bitte Bestellungen aufgeben. Die Broschüre wird preiswert sein.
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