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Armutsförderung in der Pandemie

Vortrag von Rainer Roth
zum 10-jährigen Bestehen des Erwerbslosenvereins REGE, Reinheim

Armutsförderung und Pandemie

Die Armut von Lohnabhängigen fördert die Verbreitung von Sars-CoV-2 sowie die damit verbunde­nen Erkrankungen und Todesfälle massiv. Umgekehrt verschlechtern viele Maßnahmen, mit denen das Virus bekämpft wird, ihrerseits die prekäre Lage unterer Schichten noch mehr. Eine herausra­gende Rolle spielt dabei die Schließung von Schulen (und Kindergärten). Sie ist vielleicht die härtes­te und folgenreichste Lockdown-Maßnahme. Sie traf 14-15 Millionen Kinder und ihre Familien schwer, aber besonders die aus unteren Schichten.

Vortrag im pd-Format (8 Seiten DIN A4) weiterlesen

Foto oben: © shuttestock 1678400872

„Schockstrategie“ – Zur 3. Auflage der Broschüre

Ihre zweite Auflage konnte – dem Verlag sei Dank – zugleich eine Revision sein (Erstauflage vgl. https://klartext-info.de/?p=878). So auch diesmal . Dabei hatten und haben die Änderungen unterschiedlichen Charakter und verschiedenes Gewicht. Weniger bedeutsam sind die rein redaktio­nellen Korrekturen einiger Fehler, die sich eingeschlichen hatten. Mehr wiegen da schon die Änderungen und Ergänzungen im Abschnitt 6.5. zur Vorstellung von Schwab/Mallerets Buch vom „Great Reset“. Zu all dem kommen schließlich aber die nun fol­genden Hinweise auf Entwicklungen nach dem ersten Erschei­nungstermin März 2021. Sie unter­streichen die Stoßrichtung unserer Broschüre.

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mit den Hinweisen zu folgenden Punkten:
– Keine Zeit für eine bundesweite repräsentative Erhebung
– 60 Prozent der Testpositiven können niemanden anstecken!
– Personalnotstand verschlimmern
– Todeszahlen übertreiben
– Zahlen zur Belegung von Intensivbetten manipulieren
– Stand der Immunität nicht untersuchen
– Schockstrategie gegen Kinder gescheitert
– Schocks mit Hilfe von Virusmutationen erzeugen
– Mehr und mehr wird anerkannt, dass Sars-Cov-2 einen saisonalen Verlauf hat

Natürlich haben sich durch diese Einfügungen die Fußnoten verschoben. Die neue Liste findet sich hier.

KLARtext: Rente mit 60!

Den derzeitigen Propaganda-Angriff des wissenschaftkichen Beirats beim Wirtschaftsministerium weisen wir voll zurück und bekräftigen unsere Forderungen in unseren Veröffentlichungen:

Dazu der Vorsorgelüge-Newsletter Nr. 3/2021 vom 22.6.2021
Stoppt endlich die Verdummung!

In den jüngsten Tagen ploppte das Thema Rente allerorten hoch: „Rente mit 68“ (Wissenschaftlicher Beirat im Wirtschaftsministerium), „Rente mit 70“ (Institut der Deutschen Wirtschaft), „Aktienrente“ (FDP) oder „Bürgerfonds“ (Grüne). Wie ein Mantra zieht sich dabei der Kampfbegriff „Generationengerechtigkeit“ durch alle Medien. Suggeriert wird: die gesetzliche Rente packt es nicht mehr. Zu wenig Junge, zu viele Alte. Drastische Maßnahmen sind angeblich nötig. Länger arbeiten, weniger Rente, mehr Aktieninvestments – am besten alles zusammen. So erklären es Axel Börsch-Supan und Bernd Raffelhüschen als Experten und nahezu alle plappern es nach. So auch geschehen in der ARD-Sendung ‚Presseclub’ am vergangenen Sonntag. Leider werde es – so wurde dort beklagt – diese „notwendigen“ Maßnahmen aber nicht geben, weil sich in dieser „Rentnerrepublik“ gegen den Willen der überwiegend alten Wähler kaum etwas durchsetzen lasse.
Ja, hört denn diese gnadenlose Verdummung nie auf? Bereits in den vergangenen 30 Jahren wurden durch Absenkungen des Rentenniveaus und massive Verschlechterungen im Rentenrecht die Ansprüche der Versicherten um fast 40 Prozent zusammengestrichen. Von Massenprotesten der Bevölkerung keine Spur.
Dabei hätte es hierfür allen Grund gegeben: Die Renten lägen ohne diese Einschnitte für langjährig Versicherte (mindestens 35 Beitragsjahre) nicht wie heute bei rund 1.200 Euro, sondern bei rund 2.000 Euro. Und das ist auch finanzierbar. Natürlich reichen dafür nicht die kümmerlichen 9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, die aktuell in die deutschen Renten fließen. Nachbarländer wie Dänemark, Österreich oder Frankreich machen es vor: sie geben 13 bis 15 Prozent für die Rente aus. Derweil gehen immer größere Teile der deutschen Bevölkerung in Richtung Altersarmut.
Würden die älteren Wähler tatsächlich von ihrer Macht Gebrauch machen, so müsste eigentlich DIE LINKE einen grandiosen Sieg bei der Bundestagswahl davontragen. Die verspricht nämlich eine Anhebung des Rentenniveaus und eine Mindestrente von netto 1.200 Euro, was für alle heutigen und künftigen Rentner eine erhebliche Verbesserung wäre. Doch es ist nicht damit zu rechnen, dass die ältere Hälfte der Bevölkerung links wählt. Stattdessen glauben viele den Unsinn mit der angeblich fehlenden Generationengerechtigkeit. Dabei ist die umlagefinanzierte Rente in Wahrheit keineswegs zum Schaden der Jungen. Sie werden dort auch weiter eine positive Rendite erzielen und diese Rendite wäre noch wesentlich höher, hätte es die politisch motivierten Renteneinschnitte nicht gegeben. Die Überlastung der Jungen liegt vielmehr in dem Unsinn, sie quasi zur Einzahlung in die private Vorsorge (Riester) und eine weitgehend selbst finanzierte Betriebsrente (Entgeltumwandlung) zu drängen. Da hier die Arbeitgeber fast nichts beitragen, führt das, was Rürup, Raffelhüschen & Co den Jungen hier eingebrockt haben fast zu einer Verdoppelung ihrer Beitragslast. Doch darüber reden die Lobbyisten nicht.
Der bessere Weg wäre, die gesetzliche Rente deutlich zu stärken: Eine armutsfeste Mindestrente, deutlich höhere Renten für alle, eine faire Beteiligung von Beitragszahlern, Arbeitgebern und Staat. Und vor allem: alle Erwerbstätigen müssten einzahlen, auch Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Politiker. Dann wäre das Märchen von den fehlenden Beitragszahlern sofort vom Tisch.
Und noch etwas: wir brauchen weder eine Rente mit 68 noch eine mit 70 Jahren. Mit solchen Forderungen soll die Bevölkerung nur weiter mürbe gemacht werden, damit sie weitere Kürzungen hinnimmt. Vermutlich mit Erfolg.

Unsere Haltung für bessere Renten könnt ihr nachhören und sehen in dem Talk „Ausnahme&Zustand“ auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Llff2iZe4Ik

Holger Balodis und Dagmar Hühne: Rente rauf! So kann es klappen, DVS Verlag, 204 Seiten, 18 Euro (ISBN 978-3-932246-98-2), jetzt die leicht überarbeitete 2. Auflage
Sie bekommen das Buch schnell und portofrei entweder direkt über uns (info@vorsorgeluege.de) oder den Frankfurter DVS-Verlag (http://www.dvs-buch.de/).

Holger Balodis
Dagmar Hühne
www.vorsorgeluege.de
info@vorsorgeluege.de
0221-461527 und 466590

weitere Broschüren und Flugblätter zum Thema: https://klartext-info.de/?tag=rente

Wir meinen es ernst

Kritik und Selbstkritik zur neuen Broschüre „Die Schockstrategie geht weiter“

Wir haben in unseren Broschüren um freundliche Kritik gebeten, sollten uns bei unseren Ausführungen und Hinweisen Fehler unterlaufen sein. Wir meinen es ernst.

So erreichte uns kurz nach Veröffentlichung unserer neuen Broschüre „Die Schockstrategie geht weiter“ eine kritische Zuschrift: „Mir fiel ein Absatz auf S. 24 auf, in dem Ihr schreibt, dass ‚für stationär behandelte Covid-19-Patienten … seit dem 1. Oktober 2020 bis zum Ende der Pandemie pro Tag 100 Euro bezahlt statt 50 Euro wie zuvor.‘ … Das ist aber falsch so. Fakt ist: Es gibt eine Mehrkostenpauschale, die dem Ausgleich von coronabedingten Mehrkosten dient und auch sinnvoll ist. Die gibt es aber nicht pro Tag und nicht pro Totem, sondern pro Aufnahme eines Patienten. Die war am Anfang 50 Euro, danach 100 Euro (und 50 Euro für jeden anderen Patienten) und jetzt muss sie individuell mit den Kassen pro Haus ausgehandelt werden.

Wir danken aufrichtig für diese Kritik. Sie ist absolut richtig. Die 100-Euro-Mehrkostenpauschale pro Patient halten auch wir für sinnvoll. Sie beträgt ab 1.1.2021 80 Euro. Wir sind hier in unserer Kritik an Behauptungen, die die Lockdown-Politik rechtfertigen sollen, wohl selbst einer Falschmel­dung aufge­ses­sen und bitten um Entschuldigung, in diesem Fall nicht genau recherchiert zu haben.
Der entsprechende Abschnitt in der Broschüre S. 24 wird wie folgt geändert:

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Neuerscheinung: Die Schockstrategie geht weiter

KLARtext und das Rhein-Main-Bündnis legen „eine zweite Streitschrift zur Sache“ vor.

Reinhard Frankl, Rainer Roth, Tobias Weißert
Die Schockstrategie geht weiter. Zweite Streitschrift zur Sache
1. Auflage, © 2021 DVS
Kt., 120 Seiten, ISBN 978-3-932246-54-8
Preis 5,- Euro im Handverkauf, 6,50 € inkl.Versandkosten

Die Broschüre liegt seit Anfang April vor und kann beworben und bestellt werden (http://www.dvs-buch.de/bestell.php). Eine zweite Druck-Auflage ist auch schon in Vorbereitung

Aus den Vorbemerkungen:

Das ganze Leben dreht sich seit März 2020 um ein Coronavirus namens SARS-CoV-2. Die Infizierung durch das Virus zu verhindern und es sogar zu eliminie­ren, hat Vorrang vor allem. Die Bereitschaft der Bevölkerung, sich dem zu fü­gen, wird durch Angst massiv gefördert, bis jetzt noch überwiegend erfolgreich. Die Angst wird von Regierenden, Medien und Experten mit dem Hinweis auf mögliche Bedrohungen geschürt, auch mit Bedrohungen, die keiner Überprü­fung standhalten. Es ist dringend notwendig, die Gefahren nüchtern einzuschät­zen, um sich selbst und andere vor Panik zu schützen. Panik schadet der Ge­sundheit und schwächt das Immunsystem, das wir zur Abwehr von Infektionen dringend brauchen. Die Gefahren durch SARS-CoV-2 nüchtern zu beurteilen, kann auch davor bewahren, gravierenden Einschränkungen bürgerlicher Frei­heiten und umfassender Überwachung zuzustimmen, die als Maßnahmen zum Schutz des Lebens ausgegeben werden.

In dieser Broschüre analysieren wir zentrale Behauptungen, mit denen die Not­wendigkeit von Lockdowns und massiven Freiheitseinschränkungen begründet werden. Wir stellen zahlreiche Übertreibungen, Halbwahrheiten und Desinfor­mationen, also Fake News bei den offiziellen und medial verstärkten Rechtferti­gungen fest, die mit maßlosen Verleumdungen und offener Unterdrückung von Kritik abgesichert werden

Titel, Inhalt und Vorbemerkungen sind als pdf zum herunterladen, lesen und weiterverbreiten hier eingestellt.

Und hier gibt es ein Flugblatt zu weiteren Bewerbung z. B. bei Veranstaltungen im Saal oder unter freiem Himmel.

Foto: shutterstock, Montage R. Frankl

Lockdown – nicht nochmal! Eine (unerhörte) Warnung

Rezension, geschrieben für die bayerische GEW-Landeszeitung, deren Redaktion eine Veröffentlichung in der November-Ausgabe mit der Begründung „nicht mehr aktuell“ ablehnte.

Wo kann ich mich als Gewerkschafter*in informieren, wenn ich die Meldungen der Regierungen und der Alltagsmedien zur causa corona einem Faktencheck unterziehen möchte?

Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet www.klartext-info.de, wo neben aktuellen, glasklaren Statements auch der Hinweis auf die Broschüre LOCKDOWN – NICHT NOCHMAL zu finden ist, verfasst von den Gewerkschaftskollegen Reinhard Frankl, Rainer Roth und Tobias Weißert.

Anfang August erschien die erste Auflage, inzwischen erlebt es die dritte! Aus meiner Sicht keine Überraschung. Wesentliche Zahlen, Schaubilder und Argumente auf 100 Seiten zusammengestellt, für ganze 3€ (plus Porto) zu beziehen, das ist einfach überzeugend. Die Lektüre lohnt allemal, um sich argumentativ zu stärken in einer Zeit, in der Regierungen behaupten, sie müssten mit sämtlicher bereitstehender und geliehener Munition auf das Virus schießen, auch wenn dabei Grundrechte getroffen, massenhaft berufliche Existenzen bedroht, andere gesundheitsbedrohende Stoffe hingenommen werden wie bisher und sich die Schere zwischen arm und reich weiter und weiter öffnet.

Dass die forschen Einschränkungsverkünder*innen – von Umfrageinistituten auf nie gekannte Zustimmungsraten gehoben – oben bleiben möchten, verwundert nicht. Dass jedoch die linke und grüne Opposition sowie viele ansonsten regierungskritische Organisationen in den Chor der Dauerwarner*innen vor dem „Killervirus“ einstimmen, das war nicht zu erwarten, das hat unsere Gesellschaft in wenigen Monaten nachhaltig verändert.

Entschieden wenden sich die Autoren dagegen, Kritiker der Einschränkungen und Grundrechtsbeschneidungen pauschal in die Schublade für Rechtsradikale, Verschwörungstheoretiker*innen, Antisemit*innen etc. zu schieben. Dass sie selbst nicht ansatzweise da rein gehören, das müssen sie nicht verbal konstatieren – das haben sie in ihrem jahrzehntelangen beruflichen und gewerkschaftlichen Engagement immer wieder bewiesen.

Ernst Wilhelm, Bamberg
21.08.2020

Private Vorsorge ist gescheitert!

Anlässlich einer überraschenden Kehrtwende auf bemerkenswerter Seite veröffentlichen wir hier zwei Newsletter von Dagmar Hühne und Holger Balodis

Vorsorgelüge-Newsletter 8/2020 vom 13.10.2020
Krise der privaten Altersvorsorge

Der mit Abstand größte deutsche Versicherer, die Allianz, überrascht dieser Tage mit zwei Verlautbarungen, die in ihrer Tragweite nicht überschätzt werden können. Erstens: Altersvorsorgeprodukte werden ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit einer 100-prozentigen Beitragsgarantie verkauft. Das betrifft alle privaten Renten- und Lebensversicherungen und bedeutet: Auch wer seinen Vertrag regulär durchhält, bekommt möglicherweise weniger raus als er zuvor eingezahlt hat. Zweitens: Die Allianz Pensionskasse wird ab 2022 kein Geschäft mehr annehmen. Pensionskassen gelten als wichtigster Durchführungsweg für Betriebsrenten. Wenn der Gigant Allianz diesen Weg schließt, läuten die Alarmglocken. Bereits in der Vergangenheit war bekannt geworden, dass Dutzende Pensionskassen in der Krise stecken und etliche Anbieter die versprochenen Leistungen bereits gekürzt haben.
Aus all dem folgt: Sowohl die Betriebsrenten als auch die Private Vorsorge mit Lebensversicherungsprodukten, also die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge, funktionieren offenbar nicht, jedenfalls nicht so, wie man uns das seit 20 Jahren erzählt hat. Erfunden wurde das Drei-Säulen-Modell, weil Schröder und Riester um die Jahrtausendwende behaupteten, die gesetzliche Rente stünde quasi kurz vor dem Ruin. Wie es nun scheint, ist es genau andersherum. Wer sein traditionelles Geschäft aufgibt, weil er den Kunden nichts mehr garantieren kann, legt den Offenbarungseid ab. Und die gesetzliche Rente? Die hat ihre Rentenzahlungen seit 2015 im Westen um 17 Prozent und im Osten um fast 23 Prozent erhöht. Die Niedrigzinsphase, mit der die Allianz ihre Notbremse bei der privaten Altersvorsorge begründet, richtet in der gesetzlichen Rente keinerlei Schaden an. Wo im Umlageverfahren jeder Euro quasi sofort wieder verteilt wird, muss nichts angelegt werden. Der Vorteil dieses gegen Krisen und Inflation weitgehend immunen Systems sollte inzwischen jedem einleuchten. Die Politik müsste das gescheiterte Experiment mit dem Drei-Säulen-Modell dringend beenden und endlich den Rentenwert so erhöhen, dass alle Rentner eine armutsfeste Rente bekommen. Das ist finanzierbar, wie wir in unserem 8-Punkte-Programm vorgerechnet haben. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, um endlich alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rente zu bringen. Anfangen solle man mit den Berufspolitikern und Selbstständigen und dann Schritt für Schritt auch die Freiberufler und Beamten integrieren.

Vorsorgelüge-Newsletter Nr. 10/2020 vom 11.11.2020
Rürup: Private Vorsorge ist gescheitert!

Nie hätten wir gedacht, dass wir Schützenhilfe von solch prominenter Seite bekommen: Bert Rürup, der Mentor der Schröder’schen Rentenpolitik, bekennt, dass das von ihm ersonnene Dreisäulenmodell quasi gescheitert ist. In seiner Handelsblatt-Kolumne („Der Chefökonom“) formuliert der frühere Chef des Sachverständigenrats unmissverständlich: „Die Versicherungswirtschaft hatte nun fast zwei Jahrzehnte Zeit, kostengünstige und renditestarke Produkte zur privaten Altersvorsorge zu entwickeln – und ist daran gescheitert.“ Und weiter:
„Hohe Kosten und niedrige Renditen bei der kapitalgedeckten Ergänzungsvorsorge kann und sollte sich Deutschland nicht mehr leisten.“ Es werde Zeit, dass die Politik das Heft in die Hand nähme.
Wumm, das sitzt. Bleibt die Frage, ob Hubertus Heil und Olaf Scholz den Weckruf des Parteigenossen hören und umsetzen. Professor Rürup ist SPD-Mitglied und gilt in der Rentenpolitik seit Schröder als Vordenker der Sozialdemokraten. Und Rürups Analyse ist stichhaltig. Die Versicherer schaffen es immer weniger, den Beitragserhalt zu garantieren. Soll heißen, im Alter können die Kunden privater Vorsorge nicht mehr sicher sein, dass sie zumindest die zuvor eingezahlten Gelder auch zurückbekommen. So hat es die Allianz, Deutschland größter Versicherer, für alle neuen Verträge ab 2021 verkündet. Je nach Anlagemodell können die Kunden zwischen Beitragsgarantien von 60 bis 90 Prozent wählen. Im schlimmsten Falle wären also 40 Prozent der eingezahlten Beiträge futsch. Dazu kommt noch die Geldentwertung. Kann man das noch Altersvorsorge nennen?
Die Bundesregierung und der Gesetzgeber sind gefordert: Statt am Dreisäulenmodell festzuhalten und die hochgradig gescheiterte Riester-Rente durch allerlei Korrekturen aufzuhübschen, muss eine radikale Rückbesinnung auf eine gestärkte gesetzliche Rente erfolgen. Die Renten müssen mindestens um ein Drittel steigen. Wir brauchen einen fairen Bundesanteil, moderate Beitragssatzsteigerungen und eine Rentenkasse, in die alle einzahlen: Selbstständige, Beamte, Freiberufler, Politiker und Top-Manager. So klappt’s.

Für alle, die Bert Rürups erstaunliche Kehrtwende kaum glauben können, hier die Quelle: Handelsblatt online vom 5.11.2020, Bert Rürup und Axel Schrinner: „Die private Altersvorsorge braucht einen Neustart – Vor zwei Jahrzehnten versuchte Walter Riester eine flächendeckende private Altersvorsorge zu organisieren. Dieser Plan ist mittlerweile gescheitert.“

Holger Balodis und Dagmar Hühne: Rente rauf! So kann es klappen, DVS Verlag, 204 Seiten, 18 Euro (ISBN 978-3-932246-98-2), jetzt die leicht überarbeitete 2. Auflage
Sie bekommen das Buch schnell und portofrei entweder direkt über uns (info@vorsorgeluege.de) oder den Frankfurter DVS-Verlag (http://www.dvs-buch.de/).

Rolf Gössner: Gedanken und Thesen zum Corona-Lockdown …

… eine kongeniale Ergänzung zu unserer Broschüre „Lockdown – nicht nochmal!“, geschrieben aus Sicht eines Juristen und Bürgerrechtsaktivisten.

Der Text erschien zuerst in der Zweiwochenzeitschrift OSSIETZKY Nr. 8 und wurde nun erweitert und aktualisiert (Stand Mitte September) als Broschüre vorgelegt.

Titel: Menschenrechte und Demokratie im Ausnahmezustand. Gedanken und Thesen zum Corona-Lockdown, zu „neuer Normalität“ und den Folgen
Herausgegeben von der Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen e.V. (VDJ) im Ossietzky Verlag (Oktober 2020), DIN-A-5-Broschüre, 52 Seiten, 3 Euro

Das breit aufgefächerte Themenfeld, das Rolf Gössner mit seinen 18 Gedanken und Thesen zum alptraumhaften Corona-Ausnahmezustand und zur »neuen Normalität« aufmacht, soll dazu beitragen, die komplexe und unübersichtliche Problematik der Corona-Folgen einigermaßen in den Griff zu bekommen und bürgerrechtliche Orientierung zu bieten für eine offene, kritische und kontroverse Debatte. Denn die gesellschaftliche Debatte in der »Corona-Krise« hat lange Zeit unter Angst und Konformitätsdruck gelitten und leidet noch immer darunter – auch wenn Zweifel, Kritik und  Gegenstimmen längst lauter geworden sind, sich aber mitunter auch skurril bis gefährlich verirren.
Skepsis und kritisch-konstruktives Hinterfragen vermeintlicher Gewissheiten und autoritärer Verordnungen sind nicht nur angezeigt, sondern dringend geboten – ebenso wie die Überprüfung rigoroser Abwehrmaßnahmen und Grundrechtseingriffe auf Verhältnis- und Verfassungsmäßigkeit. Schließlich kennzeichnet das eine lebendige Demokratie und einen demokratischen Rechtsstaat – nicht nur in Schönwetterzeiten, sondern gerade in Zeiten großer Unsicherheit und Gefahren, die nicht nur aus einer, sondern aus unterschiedlichen Richtungen lauern, gerade in Zeiten, die nicht nur die Gegenwart, sondern in besonderem Maße auch unsere Zukunft schwer belasten.

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NEU: KLARtext-EU-Broschüre als Buch ausgearbeitet

Vor einem Jahr legte KLARtext die Broschüre „Europäische Union – sozial und völkerverbindend?“ vor, verfasst von Werner Rügemer als Überarbeitung seines Vortrags auf unserem KLARtext-Seminar 2019.

Eine weitere Ausarbeitung dieser Broschüre erschien im Oktober nun als Buch. Es hat den Titel „EU-Imperium: ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr„. Darin wird das aus Rügemers Sicht „eigentliche“ Thema (das in der Broschüre nur kurz gehalten wurde), nämlich das ArbeitsUnrecht und die vielfältigen Formen der Ausbeutung der abhängig Beschäftigten, auch der Millionen WanderarbeiterInnen, ausführlich dargestellt. Im zweiten Teil hat er neue Formen der Gegenwehr (in 12 Staaten wie nordmazedonien, Polen, Kroatien, Spanien, Frankreich…) dargestellt, die hier in Deutschland so gut wie unbekannt sind.
„ArbeitsUnrecht und die klassenmäßige Niederhaltung der abhängig Beschäftigten ist das eigentliche Tabu in der ganzen sonstigen EU-Kritik und die eigentliche Quelle der EU-Krise und der Rechtsentwicklung“, so seine These.

Werner Rügemer: Imperium EU ist erschienen im Papyrossa-Verlag.

Die Panikmache geht weiter!

Trotz partiellem medialem Zurückrudern bleibt die Forderung „LOCKDOWN– nicht nochmal!“ aktuell.

Anfang August haben Frankl, Roth und Weißert die Broschüre „LOCK­DOWN – nicht nochmal!“ vorgelegt. Alle drei sind Mitglieder des Vereins KLARtext e . V., der die Bro­schüre zusammen mit dem Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne herausgegeben hat. Die Broschüre leistet auf 100 Seiten einen Beitrag dazu, den medial unterbundenen wissenschaftlichen und politischen Streit um den Lockdown wieder aufzugreifen und damit die von Regierungen und Medien mit Fake News geschürte Angstkampagne vor Sars-CoV2 in die Schranken zu weisen.

Gab es am Anfang dieser Kampagne nur wenige ernst zu nehmende Stimmen gegen den Lockdown, so sind es im Laufe des Sommers doch immer mehr ge­worden. Sie wenden sich gegen die in der Geschichte der BRD noch nie so umfassenden und radikalen Grundrechtseinschränkungen, vor allem, weil sich anfängliche Entscheidungsgrundlagen immer mehr als Fehlannahmen herausstellen. Inzwischen wird eingeräumt, dass SARS-CoV-2 kein „Killervirus“ sei (z. B. Tschentscher und Maier bei Lanz (1) oder der Chef der Hamburger Ärztekammer in der WELT (2)). Das wurde von Dr. Wodarg und Prof. Suharit Bhakdi von Anfang an so dargelegt, die dafür als Scharlatane und Verschwörungstheoretiker ins Ab­seits gestellt wurden. Es werden „astronomische Fehlrechnungen“ (taz)(3) eingeräumt und sogar DAS große Boulevard-Blatt Deutschlands fühlte sich bemüßigt, am 3. September eine ganze Seite zu bringen mit „Corona-Zahlen, die Sie WIRKLICH kennen müssen“(4).

In der Broschüre „LOCKDOWN – nicht nochmal!“ waren sie schon Wochen vorher veröffentlicht. Eine Stellungnahme vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (EbM-Netzwerk, 8.9.2020)(5) bestätigt nahezu alle Thesen der Broschüre. Der Herausgeber der Welt brachte am 8. September eine ausführlich recherchierte Kritik an den staatlichen Maßnahmen(6), Hamburgs Ärzte­chef kritisierte im „focus“ am 14. September Söder und Drosten mit der Aussage: die Panikmache „macht Gesellschaft krank“(2).

Wo bleibt die Konsequenz? – Die Panikmache geht weiter!

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